12'000 Lehrstellen unbesetzt: Betriebe müssen sich attraktiv machen
Am 3. August hat für viele die Lehre begonnen. Doch 12'000 Lehrstellen bleiben offen. Betriebe müssen regelrecht um Lernende buhlen.
Das Wichtigste in Kürze
- Aktuell sind noch 12'000 Lehrstellen unbesetzt.
- Ein Grund für die vielen unbesetzten Stellen ist, dass es zu wenig Schulabgänger gab.
- Firmen müssen sich deswegen auch attraktiver gestalten.
Vergangene Woche haben viele Jugendliche ihre Lehre begonnen. Doch nicht alle Unternehmen haben konnten ihre offenen Lehrstellen besetzen. Insbesondere in der Gastronomie, der Industrie und im Baugewerbe fehlt es an Lernenden.
Geburtenschwache Jahrgänge
Die Gastro macht 13 Prozent der unbesetzten Lehrstellen aus, das Baugewerbe 25 Prozent, wie eine Auswertung der Lehrstellen-Plattform Yousty zeigt. Laut Statistik des Bundes wurden in diesem Jahr 80'000 Lehrstellen angeboten. 12'000 sind aktuell noch immer offen.
Thomas Rentsch Geschäftsführer der Förderstiftung «Top-Ausbildungsbetrieb», erläutert in der SRF-Sendung «10vor10» die Gründe dafür.
Einerseits gibt es derzeit tatsächlich weniger Jugendliche. Denn aktuell verlassen vor allem geburtenschwache Jahrgänge die Schule. Doch viele Eltern haben auch das Gefühl, dass das Gymnasium oder eine akademische Ausbildung das richtige ist.
Weil so viele Lehrstellen nicht besetzt werden können, müssen sich die Ausbildungsbetriebe attraktiver machen. So buhlen einige beispielsweise mit «Benefits» wie Vergünstigungen für bestimmte Aktionen oder flexible Arbeitszeiten um Lernende.
«Ganz schlecht ist, wenn die Jungen einfach als billige Arbeitskraft missbraucht werden», so Rentsch weiter. Es sei wichtig, dass Berufsbildende den Jungen auf Augenhöhe begegnen.