In der Schweiz werden jährlich mehrere tausend Personen als vermisst gemeldet, eine öffentliche Fahndung leiten die Behörden aber selten ein.

Nur 2,8 Prozent der Fälle öffentlich

Fahndungsmeldungen bedeuten Stress

Zudem will die Polizei die Bevölkerung nicht überstrapazieren. Wenn jeden Tag neue Meldungen publiziert würden, nehme diese irgendwann keiner mehr wahr.

Die Polizei macht nur 2.8 Prozent aller Vermisst-Fälle publik.
Die Polizei macht nur 2.8 Prozent aller Vermisst-Fälle publik. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • 13 Menschen verschwinden im Schweizer Durchschnitt täglich, die meisten sind noch minderjährig.
  • Um die Bevölkerung, und die Vermissten selber, nicht zu stressen, werden die Meldungen nur selten publik gemacht.
  • Mit 1668 Fällen verschwanden in Genf 2017 am meisten Menschen.
Ad

Laut einer Umfrage bei 13 Kantonen und einer Hochrechnung der «SonntagsZeitung» wurden in der Schweiz im letzten Jahr gegen 4700 Vermisste gemeldet - knapp 13 pro Tag. Viele Vermisste sind jünger als 18 Jahre.

Lediglich in 2,8 Prozent aller Fälle ersuchten die kantonalen Behörden dem Bericht zufolge die Bürger um Mithilfe.

Mit 1668 Personen verschwanden in Genf am meisten Menschen. Dabei machte die Polizei nur fünfmal eine Öffentlichkeitsfahndung. Die Polizei müsse vor einer Publikation immer genau abwägen, ob nicht der Persönlichkeitsschutz der Betroffenen höher zu gewichten sei, sagte ein Polizeisprecher.

Eine öffentliche Fahndung könne diese Person auch verängstigen, so dass sie sich noch weiter absetze.

Ad
Ad