«18'000 Franken»: Zürcher tragen trotz mehr Dieben teure Uhren
In Zürich werden immer mehr Luxusuhren geklaut. Eine Umfrage zeigt: Die Zürcher tragen viel Geld am Handgelenk – und fühlen sich trotz Langfingern sicher.
Das Wichtigste in Kürze
- Über 100 Fälle von Uhrdiebstählen registrierte die Zürcher Polizei im vergangenen Jahr.
- Die Täter gehen dreist vor und rauben Leute sogar beim Pinkeln aus.
- Die Umfrage von Nau.ch zeigt, wie viel Geld die Zürcher am Handgelenk tragen.
Armbanduhren gelten als Statussymbol – doch dieses zu tragen, wird in Zürich immer gefährlicher. Denn: Wer eine teure Uhr trägt, wird immer öfter zum Opfer von Uhrendieben.
Die Stadtpolizei beobachtet mehr Delikte von Uhren-Diebstahl oder -Raub. Darum erfasst sie sie jetzt speziell.
Im vergangenen Jahr kam es zu etwa 100 Anzeigen aufgrund von Uhrendiebstählen in der Stadt Zürich.
Die Hälfte davon geschah im noblen Kreis 1 rund um die Bahnhofstrasse und die Altstadt. Ein Drittel im Quartier der Langstrasse.
Eines der Opfer: ein 23-jähriger Architekturstudent, der fies an der Langstrasse ausgeraubt wurde.
Das Ganze passiert letzten Oktober morgens um 5 Uhr auf dem Nachhauseweg. An der Langstrasse hält der Student bei einem Busch an, um zu pinkeln. In diesem Moment sei er von drei kräftigen Männern attackiert worden.
Sie entreissen ihm seine Rolex Submariner im Wert von rund 8000 Franken. Das Portemonnaie und Handy interessierte sie nicht.
Nau.ch wollte wissen, ob sich Uhrenträgerinnen und Uhrenträger angesichts solcher Schlagzeilen in Zürich noch sicher fühlen – und hat nachgefragt.
«Uhr kostet 18'000 Franken»
Tatsächlich trägt man an der Zürcher Bahnhofstrasse viel Geld am Handgelenk. Trotzdem sehen die meisten keinen Grund zur Sorge.
Passant Raphael zum Beispiel besitzt eine IWC Portugieser im Wert von zirka 12'000 Franken, wie er sagt. «Ich achte darauf, dass ich nicht unvorsichtig bin», meint er. Grundsätzlich fühle er sich aber sehr sicher in der Stadt Zürich.
Werners Uhr hat sogar zwischen 16'000 und 18'000 Franken wert – «eine Patek Philippe». Er fühle sich damit aber «selbstverständlich sicher», betont er.
Damit ist er nicht allein. Die meisten sagen, dass sie sich in der Schweiz sehr sicher fühlen. Steven witzelt: «Meine Uhr ist auch nicht so teuer, deswegen hält sich die Angst im Rahmen.» Seine Garmin-Sportuhr (zum Pulsmessen und mehr) habe ungefähr 700 Franken gekostet.
Weitere Uhren an der Zürcher Langstrasse: Eine Breguet, eine Blancpain für rund 5000 Franken, eine Maurice Lacroix für 2000 Franken und eine weitere IWC für 12'000.
Werner (trägt die 18'000-Franken-Uhr) verzichtet darauf, aus Angst in gewissen Momenten ein billigeres Modell anzuziehen. «Ein gewisses Risiko gehen wir alle im Leben ein», findet er. Es dürfe nicht so sein, dass man eine schöne Uhr absichtlich nicht anzieht, weil man Angst vor einem Überfall hat.