22 Anklagen nach wüstem Streit unter Motorradclubs in Belp BE

Keystone-SDA
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Gürbetal,

Vor rund zwei Jahren kam es in Belp BE zu einem wüsten Streit zwischen Mitgliedern der Hells Angels und Bandidos. Die Untersuchung ist nun abgeschlossen.

Bandidos
Mitglieder des Töffclubs Bandidos in ihren berühmt-berüchtigten Kutten. - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • In Belp BE ereignete sich vor zwei Jahren ein wüster Streit zwischen zwei Motorradclubs.
  • Die Regionale Staatsanwaltschaft hat nun die Untersuchung abgeschlossen.
  • 22 Personen wurden gemeinsam angeklagt.

Zwei Jahre nach dem Streit in Belp BE zwischen Mitgliedern von Motorradclubs hat die Regionale Staatsanwaltschaft die Untersuchung abgeschlossen. 22 Personen werden gemeinsam angeklagt.

Sämtlichen Beschuldigten wird zur Last gelegt, sich an einem Raufhandel beteiligt zu haben. Das teilten die Staatsanwaltschaft und die Berner Kantonspolizei am Freitag mit. Deshalb erfolgt aufgrund des Grundsatzes der Verfahrenseinheit eine gemeinsame Anklage.

Versuchte Tötung und schwere Körperverletzung

Zwei der zweiundzwanzig Beschuldigten wird ausserdem versuchte Tötung, eventuell schwere Körperverletzung vorgeworfen. Einer davon, ein heute 37-jähriger Mann, befindet sich seit Oktober 2020 im vorzeitigen Strafvollzug. Ihm werfen Polizei und Staatsanwaltschaft vor, im Zug der Auseinandersetzung eine Schusswaffe eingesetzt zu haben. Damit soll er einen Mann schwer verletzt haben.

Die angeklagten Personen werden vor dem Regionalgericht Bern-Mittelland erscheinen müssen. Laut Meldungen der Polizei und der Staatsanwaltschaft von Mai 2019 wurden beim Streit mehrere Personen verletzt; drei davon schwer. Die Polizei stellte mehrere Waffen sicher.

Hells Angels Bandidos
Am Rocker-Krieg in Belp BE waren Mitglieder der Hells Angels und Bandidos beteiligt. - Keystone

Die Polizei hielt damals 34 Personen an. Gegen zehn Personen wurde das Verfahren eingestellt, weil sich der Verdacht der Teilnahme am Raufhandel nicht ausreichend erhärten liess.

Der Informationsbeauftragte der Berner Staatsanwaltschaft, Christof Scheurer, sagte am Freitag auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA: Es wurde gegen zwei damals angehaltene Personen wegen fehlendem hinlänglichem Tatverdacht kein Verfahren eröffnet.

Bandidos gegen Hells Angels und Broncos

Es kam zum Streit, weil der bisher in der Schweiz nicht offiziell vertretene Motorradclub «Bandidos» ein Clublokal eröffnen wollte. Dort feierten die Bandidos an einem Samstagabend im Mai 2019 ein Geburtstagsfest.

Zwei andere Motorradclubs, die Hells Angels und die Broncos, erhielten Wind von diesen Absichten. Für sie stellte die geplante Eröffnung des Lokals eine Provokation dar, so Scheurer. Das gelte auch für den Umstand, dass die Bandidos in der Öffentlichkeit ihre mit «Bandidos» beschrifteten Kutten getragen hätten.

Hells Angels und Broncos beschlossen, in Belp einen «unangekündigten Einschüchterungsversuch» durchzuführen, sagte Scheurer. Die Bandidos hörten aber vom geplanten Auftauchen der Hells Angels und Broncos und bewaffneten sich.

Welchem Club die beiden Männer angehören, welche der versuchten Tötung, eventuell schwerer Körperverletzung angeklagt werden, sagt die Staatsanwaltschaft nicht. Laut Scheurer gehören sie aber demselben Club an.

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