22-Jähriger lebte sechs Wochen im Wald
Ein junger Aargauer lebte für sechs Wochen im Wald. Dazu kam es, da er keinen Job mehr hatte und seine Freundin ihn aus der gemeinsamen Wohnung schmiss.
Das Wichtigste in Kürze
- Ein 22-Jähriger lebte für sechs Wochen im Wald.
- Er hatte zum Zeitpunkt keinen Job und seine Freundin schmiss ihn aus der Wohnung.
- Der Kleinkriminelle musste sich am Donnerstag vor dem Bezirksgericht Baden rechtfertigen.
- Angeklagt wurden zahlreiche Delikte.
Im Frühling 2021 zog ein 22-jähriger Aargauer aus seiner Wohnung aus und in den Wald hinein. Der junge Mann hatte keinen Job mehr und sich mit der Freundin verkracht – und somit auch keine Wohnung mehr.
Mangels Alternativen stellte der gelernte Zimmermann ein Zelt im Wald von Mellingen auf. Dieses Zelt wurde für rund sechs Wochen im Wald sein Zuhause.
22-Jähriger war sechs Wochen im Wald
Zweimal ging er in diesen sechs Wochen im Wald zur Mellinger Waldhütte und brach dort ein. Das erste Mal klaute er zwei Matratzen, einen Wasserkrug, zwei Aschenbecher, eine Bratpfanne und zwei Leintücher. Das zweite Mal übernachtete er dort, da es draussen so kalt war.
Sobald er wieder einen Job hatte, lies der junge Mann das Zelt und alle anderen seiner Habseligkeiten im Wald zurück. Darunter waren unter anderem 139 Gramm Haschisch.
Die Polizei fand jedoch den Unruhestifter, sodass der Zimmermann sich am Donnerstag vor dem Bezirksgericht in Baden rechtfertigte. Der mittlerweile 23-Jährige ist zurzeit im Gefängnis. Dort gelandet ist er, da er seine Bussen vom Schwarzfahren im ÖV nicht bezahlen konnte. Jetzt sitzt er bei Ersatzfreiheitsstrafen pro Tag 100 Franken Busse ab.
Vor dem Bezirksgericht Wil im Kanton St. Gallen wurde der Aargauer im März 2021 ausserdem wegen eines Raubes zu einer Freiheitsstrafe von zehn Monaten verurteilt. Obendrauf kommt eine Geldstrafe von 6000 Franken.
Ein Jahr Freiheitsstrafe
In Baden werden Übertretungen des Umweltschutz- und Betäubungsmittelgesetzes sowie Diebstahl, mehrfache Sachbeschädigung und mehrfacher Hausfriedensbruch angeklagt. Am Donnerstag wird der Zimmermann zu einem Jahr Freiheitsstrafe unter Berücksichtigung des Widerrufs der zehn Monate verurteilt. Zudem kommen erhebliche finanzielle Kosten in Form von Bussen, Gebühren und diversen Kosten auf den jungen Mann zu.