30'000 Franken verloren – Aargauerin fällt auf Liebesbetrüger rein
Eine Frau aus dem Aargau verliebte sich online in einen Mann – der sich als Betrüger herausstellte. Als er Geld verlangte, überwies sie ihm 30'000 Franken.
Das Wichtigste in Kürze
- Eine Aargauerin lernte auf einer Datingplattform einen Mann kennen.
- Schon bald verliebte sie sich und sah den vermeintlichen Briten als ihren Partner an.
- Doch dann verlangte er Geld von ihr – sie fühlte, dass etwas falsch war.
- Trotzdem überwies sie ihm die Summe.
Im Kanton Aargau ist eine Frau einem Liebesbetrüger auf den Leim gegangen. Darüber berichtet SRF. Die anonyme Aargauerin, die etwa Mitte 40 ist, verlor so knapp 30'000 Franken.
Zwar gibt sie zu: «Rückblickend hat vieles nicht zusammengepasst.» Dennoch ist die Frau schlussendlich auf den Betrug hereingefallen. Sie habe «wie in einem Märchen gelebt», erzählt sie dem Sender.
Nach ihrer Scheidung und während der Corona-Pandemie lernte sie einen Mann auf einer Datingplattform kennen. Er gab sich als Kunsthändler aus England aus. Trotz einiger Ungereimtheiten liess sie sich auf den fremden Mann ein und ihre Gefühle für ihn zu.
Ihre «Beziehung» intensivierte sich über Telefonate und Chats. Dann kündigte er eine Geschäftsreise in die Türkei an – mit dem Versprechen, sie danach besuchen zu kommen.
Emotionaler Druck führt zum Geldverlust
Doch dann kam der Anruf: Er sei zusammen mit seinem Sohn in dem Land überfallen worden und benötige dringend Geld. Die Aargauerin spürte laut SRF sofort, dass etwas nicht stimmte und wollte nicht zahlen.
Doch der Betrüger setzte sie emotional unter Druck, drohte mit dem Ende der Beziehung.
Diesem Druck gab sie letztlich nach. Selbst die Warnungen eines Bankangestellten ignorierte sie und überwies insgesamt 30'000 Franken.
«Er versuchte, mich wachzurütteln», sagt die Frau zu SRF. Erst als Bekannte von ihr Anzeige gegen sie erstatteten, endete das Drama.
«Romance Scam»: Ein lukratives Geschäft für Betrüger
Wie viele solcher Opfer es wirklich gibt, ist laut dem Sender unter Berufung auf die Aargauer Kantonspolizei nicht klar. Es gebe beim «Love Scamming» aufgrund von Scham ob der vermeintlichen Naivität eine hohe Dunkelziffer.
Dennoch betont die Kapo, dass eine solche Entscheidung ein Fehler sei. «Die Täter sind Profis. Sie spielen beruflich mit Gefühlen und Ängsten», sagt Mediensprecherin Corina Winkler.
Aktuelle Zahlen belegen das Ausmass dieser Betrugsmasche: Allein im Jahr 2023 haben Liebesbetrüger im Aargau fast 2,8 Millionen Franken ergaunert. Die Dunkelziffer dürfte deutlich darüber liegen.