30'000 Mieter müssen pro Jahr wegen Umbau aus Wohnung

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Zürich,

Fast 30'000 Personen erleben jedes Jahr in der Schweiz sogenannte Leerkündigungen: Sie werden für einen Umbau aus der Wohnung geworfen.

Zürich
Besonders in Zürich müssen viele Mieter ihre Wohnungen wegen Umbauten verlassen. (Symbolbild) - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Jedes Jahr müssen 30'000 Mieter wegen Renovierungen aus ihren Wohnungen ziehen.
  • In der Schweiz wurden von 2018 bis 2022 insgesamt 10'900 Mehrfamilienhäuser entmietet.
  • 12 Prozent aller Leerkündigungen fanden in der Stadt Zürich statt.

Müssen sämtliche Mieterinnen und Mieter aus einem Mehrfamilienhaus ausziehen, sorgt das jeweils für Empörung. Diese sogenannten «Leerkündigungen» konzentrieren sich vor allem auf Städte und Feriengebiete. Für die Betroffenen ist das laut der ZKB aber insgesamt weniger dramatisch als vielfach vermutet.

In der ganzen Schweiz wurden in den Jahren 2018 bis 2022 insgesamt 10'900 Mehrfamilienhäuser entmietet. Heisst: Den Bewohnenden werden wegen Sanierungen oder für die Errichtung eines Neubaus gekündigt. Davon sind jährlich knapp 30'000 Personen betroffen, erklärte die ZKB am Dienstag in einer Studie.

12 Prozent aller Leerkündigungen (1270 Mehrfamilienhäuser) fanden in dieser Zeit in der Stadt Zürich statt. Weniger schlimm sei es in Genf. Dort würden jährlich dank eines besonderen Mieterschutzes lediglich 20 Gebäude pro Jahr entmietet, so die Studie.

Entmietungen seien zwar «unangenehm» für die Betroffenen, insgesamt aber weniger dramatisch sind als vielfach vermutet, urteilt die Bank. Denn rund zwei Drittel der Betroffenen fänden «immerhin im näheren Umfeld» wieder eine neue Wohnung. Sprich: in der gleichen Gemeinde.

Viele finden nach Kündigung keine vergleichbare Wohnung

Gleichwohl seien Leerkündigungen ein «Dilemma»: Viele fänden nämlich keine vergleichbar günstige Wohnung in der Nähe. Zudem sei die Rückkehr oftmals keine Option: Nach der Sanierung oder Erstellung eines Ersatzneubaus könnten sich gerade langjährige Mieter die deutlich höhere Wohnqualität nicht mehr leisten.

«Jeder muss wohnen, aber nicht jeder kann sich die gehobene Lebensqualität leisten», schreibt die ZKB. Daher seien gerade in den Städten der Erhalt und die Entstehung von günstigem Wohnraum immens wichtig.

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Laut der ZKB hatten 80 Prozent der entmieteten Gebäude 40 Jahre oder mehr auf dem Buckel. Ein gewisser Renovationsbedarf sei daher nicht von der Hand zu weisen.

Bei rund 10 Prozent der Gebäude, die nach 2000 entstanden seien, seien «Zweifel an der Angemessenheit» der Kündigungen zumindest angebracht. Bei 16 Prozent der Leerkündigungen erfolgte ein Totalabriss zugunsten von Neubauten.

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