49 Kündigungen: Kanton Aargau plant Asylunterkunft in Windisch
Weil der Kanton in Windisch AG eine Asylunterkunft für 100 Personen plant, haben 49 Mieter in drei Liegenschaften die Kündigung erhalten.
Das Wichtigste in Kürze
- In Windisch müssen 49 Mieter per Ende Juni ihre Wohnung verlassen.
- Der Kanton will eine Asylunterkunft eröffnen.
- Dagegen wehrt sich der Gemeinderat in Windisch.
Der Kanton Aargau will in Windisch AG eine Unterkunft für rund 100 Personen eröffnen. Der Eigentümer der Liegenschaft hat gemäss Angaben des Gemeinderats Windisch den bisherigen 49 Mietenden der drei Liegenschaften per Ende Juni gekündigt.
Die Gemeinde habe den Kanton bereits bei einer Besprechung am 17. Februar darauf hingewiesen, dass man es nicht akzeptiere, «wenn für die Unterbringungen von Asylsuchenden Mieterinnen und Mieter auf die Strasse» gestellt würden, teilte die Gemeindekanzlei am Montag mit.
Der Gemeinderat wehrt sich nach eigenen Angaben «vehement gegen den Rauswurf seiner Einwohnerinnen und Einwohner aus ihren Wohnungen». Gerade für Personen, die bereits in einer finanziell angespannten Situation seien, werde es schwierig bis unmöglich sein, Wohnraum im niedrigen Preissegment zu finden, hiess es in der Stellungnahme weiter.
Der Gemeinderat erwarte vom Kanton, dass dieser auf die Miete der betroffenen Liegenschaften verzichte. Eine Stellungnahme des Kantons liegt zunächst nicht vor.
Das Vorgehen des Kantons weckt Erinnerungen an die kürzlich publik gewordene Situation in Lörrrach (D): Dort erhielten Mieter ebenfalls die Kündigung, weil die Stadt einen Wohnblock als Asylunterkunft nutzen will. Die Folge war ein Shitstorm.