Im Kanton Bern kandidieren insgesamt 651 Personen auf 34 Listen für den Nationalrat. Der Frauenanteil beträgt gut 42 Prozent, so viel wie noch nie. Von den 25 amtierenden Berner Nationalratsmitglieder treten 22 zur Wiederwahl an.
Nationalrat
Der Nationalratssaal in Bern. - Keystone

Nicht mehr mit von der Partie sind SVP-Nationalrat Adrian Amstutz, SP-Nationalrätin Margret Kiener-Nellen und BDP-Nationalrat Hans Grunder.

Für die neuen wird der Weg in die Grosse Kammer steinig, denn der Kanton Bern hat einen Sitz weniger zu vergeben als vor vier Jahren. Aufgrund der Bevölkerungszahlen wird jeweils die Anzahl Sitze pro Kanton festgelegt.

Dazu kommt, dass die Zahl der Kandidaturen erneut gestiegen ist. Heuer sind es 84 Personen mehr als vor vier Jahren, wie die bernische Staatskanzlei am Dienstag mitteilte.

Unter den Kandidierenden finden sich auch bekannte Namen wie etwa die bernische Regierungsrätin Beatrice Simon (BDP), der Stadtberner Gemeinderat Reto Nause (CVP), Ex-Telebärn-Moderatorin Michelle Renaud (BDP) oder Dimitry Rougy (SP), der fast im Alleingang das Referendum gegen die Sozialdetektive organisierte.

Auch der «Vater» der Hornkuhinitiative, Armin Capaul, steigt in die Wahlen. Er tut dies auf einer eigenen Liste.

Die Ausgangslage für die Parteien präsentiert sich so, dass die Grünen von der aktuellen Klimadebatte profitieren dürften. Sie könnten der SP einen Sitz abjagen.

Auf bürgerlicher Seite könnte die SVP erstmals etwas von der Siegerstrasse abkommen. Ihr wird der «Stimmensammler vom Dienst», Adrian Amstutz, fehlen. Der «Richard Gere von Sigriswil» lieferte bei den Wahlen im Kanton Bern regelmässig Top-Resultate.

Die Parteibasis wollte Amstutz sogar mit einer Lockerung der Amtszeitbeschränkung den Weg für eine neuerliche Kandidatur ebnen - doch letztlich winkte der Sigriswiler ab.

Die in den letzten Jahren einigermassen gebeutelte BDP könnte von Stimmensammlerin Beatrice Simon profitieren und ihre Sitze ins Trockene bringen. Die im Kanton Bern kleine CVP möchte nach zwei Legislaturen wieder in die Grosse Kammer zurück. Das Kunststück soll der Stadtberner Gemeinderat Reto Nause schaffen.

Die Listenverbindungen und die offiziellen Ständeratskandidaturen werden im Verlauf des Monats erst bekannt.

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