75 Prozent dagegen: «SBB-Koloss» hat an der Goldküste keine Chance
Die Stimmbevölkerung von Erlenbach ZH schmetterte am Sonntag die Pläne für den geplanten «SBB-Koloss» am Bahnhof deutlich ab.

Das Wichtigste in Kürze
- Die SBB wollte am Bahnhof Erlenbach ZH einen 25-Millionen-Neubau stellen.
- Im Goldküsten-Dorf war man wenig begeistert und versenkte am Sonntag die Pläne deutlich.
- Der «SBB-Koloss» hätte einen «unwiederbringlichen Eingriff in das Ortsbild» bedeutet.
1434 Ja- zu 456 Nein-Stimmen: So deutlich wurde am Sonntag in Erlenbach ZH die Einzelinitiative von Anwohnerin Christiane Brasseur zur Aufhebung des Gestaltungsplans Bahnhofstrasse angenommen.
Während die Erlenbacherinnen und Erlenbacher jubeln, herrscht bei der SBB Enttäuschung. Denn diese wollte am Bahnhof der Zürcher Goldküsten-Gemeinde einen 91 Meter langen und 15 Meter hohen Neubau erstellen. Rund 25 Millionen Franken hätte das Projekt gekostet und ein Wohnhaus mit Läden und Parkplätzen umfasst. Daraus wird nun nichts!
«Nach zwölfjährigem Kampf sind wir müde, aber überglücklich», sagt Siegerin Brasseur in der «Zürichsee-Zeitung». Die Deutlichkeit des Resultats überrasche sie nicht: «In Gesprächen mit der Bevölkerung spürte ich bereits, dass das Anliegen einen starken Rückhalt hat.»
Der geplante SBB-Neubau sorgte in Erlenbach schon länger für Diskussionen. Kritiker sprachen von einem «unwiederbringlichen Eingriff in das Ortsbild» durch den «SBB-Koloss». Dazu wurde ein Mehrverkehr auf der Bahnhofstrasse befürchtet.
Was das klare Nein zum Gestaltungsplan für die Pläne der SBB bedeutet, sei laut der Zeitung noch offen. Man würde bei der SBB die Ausgangslage jetzt analysieren und dann über das weitere Vorgehen entscheiden.
Den Lead hat jetzt der Erlenbacher Gemeinderat. Dieser muss herausfinden, wie die Pläne angepasst werden müssen, um dem Initiativtext gerecht zu werden.