Aarauer kommen wegen Polizei-Einsatz nicht an Autos – Parkbussen!
Währen einem Spezialeinsatz der Kapo Bern verteilt die Aarauer Polizei Bussen. Wegfahren können die Parkierten aber nicht.
Das Wichtigste in Kürze
- Ein Spezialeinsatz der Kantonspolizei Bern scheint die Aarauer Polizei nicht zu kümmern.
- Als wäre nichts passiert, verteilt sie weiter Bussen.
- Dass die parkierten Autos gar nicht wegfahren konnten, kümmerte sie nicht.
An der Kasernenstrasse in Aarau kommt es vor einigen Tagen zu einer ungewöhnlichen Situation. Eine Sondereinheit der Berner Polizei führt eine spektakuläre Verhaftung durch. Die Einsatzkräfte sind völlig vermummt.
Im Visier der Polizei: mehrere Männer, die unter Verdacht stehen, gegen das Waffengesetz verstossen zu haben.
Wenig zu beeindrucken scheint das drei Aarauer Stadtpolizistinnen. Sie verteilen direkt im Einsatzgebiet unbekümmert Parkbussen. Dabei ist es ausgerechnet die Polizei, die den Fahrern den Zugang zu den Autos versperrt.
Parkierte Autos konnten nicht weggefahren werden
Passant Oscar Cakir (14) war vor Ort. Dem Lokalsender «Tele M1» erzählt er: «Eigentlich wollten wir gerade nach Hause fahren. Ich wartete schon beim Auto, mein Vater war einkaufen».
Doch als Cakirs Vater zurückkommt, kommt er wegen des Einsatzes der Sondereinheit nicht an sein Auto. Er kann also nicht wegfahren – die Konsequenz: Ein Buss-Zettel.
Während die Polizistinnen unbekümmert Parkbussen verteilen, macht sich unter den Zivilisten vor Ort Unruhe breit: «Einer ist sogar aus seinem parkierten Auto ausgestiegen und machte sich davon!», so der Cakir. Die ganze Sache sei für ihn ein grosser «Schock» gewesen.
Stellungnahme der Stadtpolizei
Die Stadtpolizei Aarau bestätigt gegenüber «Tele M1», dass die Polizistinnen während dem Einsatz keine Bussen hätten verteilen sollen: «Im vorliegenden Fall wäre ein umgehender Rückzug aus der Gefahrenzone notwendig gewesen.»
Der Fall mit den verteilten Bussen würde intern aufgearbeitet. Doch «die Mitarbeiterinnen (...) haben keine Konsequenzen zu befürchten.» Immerhin gibt Stadtpolizei Entwarnung: «Ungerechtfertigt ausgestellte Bussen werden gestrichen.»