Aargau gehen die Polizisten aus – Zürcher Konkurrenz zu gross
In Zürich erhalten sie mehr Lohn und bessere Ausrüstung: Der Kanton Aargau kämpft derzeit mit einem Personalmangel bei der Polizei.
Das Wichtigste in Kürze
- Im Kanton Aargau fehlen zahlreiche Polizistinnen und Polizisten.
- Gründe dafür sind etwa höhere Löhne und bessere Ausrüstung bei der Zürcher Konkurrenz.
Unregelmässige Arbeitszeiten, abnehmender Respekt und tiefere Bezahlung: Im Kanton Aargau mangelt es an Polizisten.
Zu den betroffenen Dienststellen zählt auch die Regionalpolizei Wettingen-Limmattal mit einem Einzugsgebiet von 54'000 Einwohnern. Sie hat derzeit sechs Stellen ausgeschrieben. Ein Grund für den Fachkräftemangel sieht Kommandant Oliver Bär in der Zürcher Konkurrenz. Gegenüber der «Aargauer Zeitung» sagt er: «Die Konkurrenz aus dem Raum Zürich, wo die Korps aufgerüstet und bessere Löhne bezahlt werden, ist gross.»
Geringere Präsenz in Gemeinden
Das Geld allein dürfte aber nicht der Grund für die offenen Stellen sein, räumt Bär ein. So seien für viele die unregelmässigen Arbeitszeiten «ein Hinderungsgrund».
Auch der gesellschaftliche Wandel mache den Polizisten-Beruf zunehmend unattraktiver. «Früher war man stolz, Polizist zu sein, und es war ein Job fürs Leben», so der Kommandant. Der Respekt gegenüber den Beamten sei jedoch nicht mehr mit früher vergleichbar.
Der Personalmangel wirke sich insbesondere auf die Zahl der Patrouillen aus. Folglich sei die Regionalpolizei in den Gemeinden weniger präsent. «Haben wir nicht genug Personal, muss auch die Leistungsvereinbarung mit den Gemeinden geprüft werden. Zum Teil müssen externe Sicherheitsleute, etwa für Parkbussen oder gegen Littering, eingesetzt werden», so Bär.