Flughafen Zürich: Mitarbeiter sprechen von Sechs-Tage-Woche
Auf den Stellenabbau folgt bei Swissport der Personalmangel: Die Mitarbeiter am Flughafen Zürich schieben Extra-Schichten wegen dem Ferien-Ansturm.
Das Wichtigste in Kürze
- Der Flughafen Zürich hat mit Personalmangel zu kämpfen.
- Die Mitarbeiter des Dienstleisters Swissport leiden darunter.
- Zu Beginn der Corona-Pandemie hat die Firma noch 1000 Jobs abgebaut – das rächt sich nun.
Viele wollen nach der Corona-Pandemie diesen Sommer wieder in die Ferien fliegen. Derweil haben zahlreiche Flughäfen schlicht zu wenig Personal. Folge: Die Mitarbeiter sind teilweise stark überlastet.
Gegenüber «SRF» erzählt eine Angestellte des Flughafendienstleisters Swissport in Zürich, was das bedeutet. «Wenn der neue Arbeitsplan herauskommt, müssen, glaube ich, alle leer schlucken.» Denn der Personalmangel lässt die Arbeitszeit für die verfügbaren Mitarbeiter stark ansteigen.
Die Frau, die anonym bleibt, macht sich wie viele andere Angestellte auch Sorgen um ihre Verfassung: «Alle denken, wie sie das überstehen können, ohne dass die Gesundheit darunter leidet.»
Swissport hat 1000 Stellen abgebaut
Ähnlich äussert sich bei «SRF» ein Ramp-Mitarbeiter. «Die Belastung ist sehr, sehr gross», sagt er. In den letzten Monaten sei es normal geworden, sechs Tage in Serie zu arbeiten – für einen freien Tag. Er erklärt: «Früher war das die Ausnahme, jetzt die Regel.»
Für ihn ist klar, lange will er sich das nicht mehr antun: «Ich habe mir eine Frist bis Ende Jahr gesetzt. Wenn es nicht besser wird, kündige ich.» Auch wenn er seine Arbeit eigentlich gerne mache.
Ein Grund für den Personalmangel: Gemäss dem «Landboten» hat Swissport wegen Corona 1000 von 2800 Stellen gestrichen. Diese Leute dürften in der aktuellen Situation jetzt fehlen. Das bringt dem Management der Firma viel Kritik ein.
Flughafen Zürich: Ostern und Auffahrt als positive Beispiele
Marco Bötschi, Leiter des Swissport-Standorts Zürich, gibt zu, dass Sechs-Tage-Wochen vorkommen würden. Allerdings nicht jede Woche. Die aktuelle Situation sei aber eine Herausforderung, so Bötschi zu «SRF».
Die Lage dürfte sich in den kommenden Wochen kaum beruhigen. Denn die Sommerferien stehen vor der Tür. «Es braucht natürlich nochmals einen Effort», weiss auch Bötschi. Der Flughafen habe jedoch beispielsweise an Auffahrt oder Ostern gezeigt, dass man mit dem grossen Andrang umgehen könne.
Die Flugbranche versinkt derzeit im Chaos. So musste die Swiss für den Sommer bereits zahlreiche Flüge streichen. Bilder aus London oder Amsterdam zeigen zudem, wie Passagiere in langen Schlangen darauf warten, bedient zu werden.