Aargauer Polizei sucht nach Kaiman im Hallwilersee
Ein Fischer schlug am Sonntagabend Alarm: Er habe einen mutmasslichen Kaiman im Hallwilersee LU gesehen. Ein Scherz? Die Polizei glaubt nicht.
Das Wichtigste in Kürze
- Ein Fischer beobachtete am Hallwilersee, wie ein Reptil eine Ente geschnappt hat.
- Danach schlug er bei der Polizei Alarm, Fachleute gehen von einem Kaiman aus.
- Nun wird nach dem Tier gesucht – es besteht keine akute Gefahr.
Skurriler Fund im Hallwilersee LU. Ein Fischer meldet der Polizei, dass er am Sonntagabend ein Reptil gesichtet habe. Obwohl die Polizisten das Reptil nicht selber gesehen haben, verschickt sie am Dienstag eine Mitteilung, dass man Augenzeugen suche. Man gehe von einem Kaiman aus, einer Untergruppe der Alligatoren.
Kein Scherz – ein «erfahrener Fischer»
Wie Polizeisprecher Bernhard Graser erzählt, habe man den Fischer detailliert befragt. Und: «Wir gingen mit ihm an den Ort, wo er das Reptil gesehen hat.» Dass dahinter ein Scherz steckt, beispielsweise vom berüchtigten «Izzy»-Magazin , glaubt Graser nicht.
Auch wenn das Magazin letzten Sommer mit einem Krokodil-Scherz auf dem Zürichsee für Aufsehen sorgte. «Er ist ein erfahrener Fischer», betont Graser. «Zudem ist es nicht unrealistisch, dass jemand das Reptil ausgesetzt hat und es hier seit Wochen herumschwimmt.»
Normalerweise kommen Kaimane nur in Südamerika vor. Wäre es eine falsche oder gar scherzhafte Meldung, «wäre dies ein Strafbestand.»
Keine akute Gefahr
Die Suche nach dem Exoten ist bislang erfolglos geblieben. Laut Einschätzung eines beigezogenen Experten geht von einem Tier dieser Art und Grösse keine akute Bedrohung für Menschen aus. Solche Reptilien, zu deren Beuteschema primär Fische und Kleintiere gehören, sind grundsätzlich scheu und reagieren erst aggressiv, wenn sie sich bedroht fühlen.
Zum Glück, so Graser: «Sonst hätten wir alle Badis schliessen und den See absperren müssen!»
Da sich die Suche nach einem solchen Tier als sehr schwierig darstellt, bittet die Kantonspolizei um Wachsamkeit. Wer im Hallwilersee ein solches Tier sehen sollte, wird gebeten, dies sofort der Kantonspolizei zu melden. «Wir sind auf Augenzeugen angewiesen», so Graser.
Denn: «Es ist die Suche nach der Nadel im Heuhaufen.»