Ab 13 Uhr brummt und wummert es am Zürcher Seebecken
Heute findet in Zürich die Street Parade statt. Wegen des schönen Wetters werden viele Besucher erwartet, den Organisatoren ist die Freude aber wichtiger.
Das Wichtigste in Kürze
- Ab 13 Uhr findet heute die Street Parade in Zürich statt.
- 26 Love-Mobiles werden über sieben Stunden lang durch die Stadt fahren.
- Für die Besucher werden die Busse und Züge die ganze Nacht verkehren.
26 rollende Love-Mobiles, acht stationäre Bühnen, 100 zusätzliche WC-Anlagen, durch die ganze Nacht verkehrende Busse und Züge sowie viele dröhnende Bässe: In Zürich findet heute Samstag nach der langen Pandemiepause die Street Parade statt.
Wie viele Personen der Grossanlass anlocken wird, können die Organisatoren im Vorfeld nicht beziffern. Da der Event gratis ist, fehlt es beispielsweise an Signalen aus dem Vorverkauf.
So wird einerseits gemutmasst, dass der starke Franken allenfalls Gäste aus dem Ausland fernhalten könnte. Es wird andererseits aber auch vermutet, dass die seit Tagen positiven Wetterprognosen und das lange Warten auf den Tanz-Event nach den Absagen 2020 und 2021 nun besonders viele zu einem Gang ans Zürcher Seebecken verleiten werden.
Organisatoren: Freude der Besucher wichtiger als Rekorde
Die genaue Zahl der Besucherinnen und Besucher ist den Veranstaltern grundsätzlich aber gar nicht wichtig: Es gehe ihnen nicht darum, neue Rekorde aufzustellen, heisst es beim Organisationskomitee.
«Viel wichtiger ist, dass alle Freude an der Street Parade haben und sich die Freude jedes Einzelnen auf die Masse überträgt.» Der Anlass sei keine Show, bei der den Teilnehmenden etwas geboten werde. «Es ist ein Anlass zum Mitmachen.»
In den vergangenen Jahren waren es bei Schönwetter-Durchführungen jeweils zwischen 750'000 und einer Million Personen, die rund ums Seebecken tanzten, feierten oder dem Treiben zuschauten.
Die 29. Street Parade startet kurz nach dem Mittag. Um 13 Uhr werden auf den Bühnen entlang der Umzugsroute die Lautsprecher angestellt. Bis Mitternacht werden nationale und internationale DJs auflegen.
Love-Mobiles brauchen zwei Stunden für vier Kilometer
Um 14 Uhr setzt sich das erste von 26 Love-Mobiles am Utoquai im Zürcher Seefeld in Bewegung, um langsam rollend und laut wummernd über Bellevue, Quaibrücke und Bürkliplatz bis zum Hafendamm Enge zu fahren.
Der letzte Tanz- und Musikwagen sollte gemäss Programm um 21.37 Uhr in der Enge eintreffen. Für die rund zwei Kilometer lange Umzugsstrecke benötigen die Love-Mobiles jeweils vier Stunden.
Wie jedes Jahr empfiehlt das Organisationskomitee dem Partyvolk, geeignetes Schuhwerk zu tragen. Wer mit Sandalen oder Stoffschuhen unterwegs ist, riskiert Schnittwunden. Diese machen die häufigsten Sanitätsfalle am Anlass aus, auch wenn an den offiziellen Ständen Getränke nur in Pet- und Alubehältern verkauft werden.
Angesichts der Wetterprognosen weisen die Veranstaltenden auch darauf hin, dass die Teilnehmenden genügend Wasser trinken sollen. Von Wasserpistolen raten sie aber ab: «Unfreiwillig geduscht zu werden, macht keine Freude.» Und wer gar auf Love-Mobiles mit ihren technischen Anlagen ziele, oute sich «als Schwachstrom-Hirnzelle».
Die 29. Street Parade steht unter dem Motto «Think!». Nur wer denke, könne sein Handeln und seine Vorurteile bestätigen, abhaken oder neu justieren, schreibt das Organisationskomitee.