Ab 2023 müssen alle Drohnenpiloten Prüfung absolvieren
In der Schweiz sind immer mehr Drohnen unterwegs. Jetzt ändert der Bund die Regeln: Neu müssen Halter für alle Drohnen eine Prüfung ablegen.
Das Wichtigste in Kürze
- In der Schweiz gibt es immer mehr Drohnenpilotinnen und -piloten.
- Ab 2023 ändern sich für sie in der Schweiz die Regeln.
- Wer eine Drohne besitzt, muss sich registrieren – dort müssen sie einen Test absolvieren.
Bald gelten in der Schweiz neue Regeln für Drohnen-Piloten: Ab Januar 2023 müssen sich alle Halter mit ihren Drohnen auf einer Webseite des Bundes registrieren. Obligatorisch wird auch ein Online-Test.
Dabei handelt es sich um einen Eignungstest, der acht Fächer umfasst. Darunter Aviatik, Lufträume, Datenschutz und Versicherung. Nach der Prüfung erhält man ein entsprechendes Zertifikat.
«Grundsätzlich wird der Sicherheitsstandard erhöht», sagt Christian Schubert vom Bundesamt für Zivilluftfahrt BAZL. Neu wird etwa abhängig vom Betriebsrisiko zwischen den drei Kategorien «offen», «speziell» und «zulassungspflichtig» unterschieden.
Neu wird auch eine maximale Flughöhe von 120 Metern über dem Boden definiert. Und: Der Bund hat das maximale Fluggewicht von 500 auf 250 Gramm reduziert. So könne man ohne Bewilligung weiterfliegen.
Mit den Neuerungen übernimmt die Schweiz die europäischen Bestimmungen. Die EU und die Schweiz anerkennen die jeweiligen Zertifikate gegenseitig.
Für 2022 meldet der Bund 60 Drohnen-Zwischenfälle
In den vergangenen Jahren haben sich immer mehr Menschen in der Schweiz eine Drohne angeschafft. Die Anzahl der Zwischenfälle habe sich jedoch auf stabilem Niveau eingependelt, so Schubert.
«In diesem Jahr haben wir 60 Vorfälle, vorwiegend in Flughafennähe. Damit sind wir wieder auf einem Niveau wie vor Corona.» Viele davon dürften in Zürich passieren: Denn die Stadtpolizei Zürich registriert seit 2020 jährlich rund 40 bis 50 Meldungen betreffend Drohnen, wie sie zu Nau.ch sagt.
Dass im Schweizer Luftraum immer mehr Drohnen herumschwirren, hat auch Rettungspilot Nicolo Eicke von Alpine Air Ambulance (AAA) bemerkt. Ein Grund: «Man bekommt für einen sehr tiefen Preis absolute Hightech-Geräte», erzählt er.
Auch während eines Flugs sei ihm schon einmal eine Drohne begegnet. «Die war aber so weit weg, dass es zum Glück kein Kollisionsrisiko gab.»
Eicke warnt jedoch: «Es hat durchaus in der Schweiz und auch im Ausland schon einige Zwischenfälle und auch Kollisionen gegeben.» Dabei sei es zwar zu Schäden gekommen, doch einen Absturz wegen Drohnen gab es bislang noch nicht.
Wer mit dem Gedanken spielt, sich eine Drohne anzuschaffen, der sollte sich an die Regeln halten, so Eicke. «Also nicht in Flugplatznähe starten oder bei Blaulichteinsätzen die Drohne steigen lassen.»