Achtung Betrug: Diese Vermisstmeldung von Mila ist eine fiese Falle
In Facebook-Gruppen kursiert derzeit eine Vermisstenmeldung eines Mädchens namens Mila. Doch Achtung: Dabei handelt es sich um eine betrügerische Masche.
Das Wichtigste in Kürze
- In Schweizer Facebook-Gruppen kursiert derzeit eine Vermisstmeldung von «Mila».
- Doch es gibt keinen Vermisstenfall zu diesem Mädchen – der Aufruf ist ein Fake.
- Betrüger versuchen, damit an Nutzerdaten gelangen zu können.
«Mila ist entführt worden!» lautet der Titel eines Posts, der auf Facebook die Runde macht. Gemäss der Meldung bittet die Polizei um Hilfe bei der Suche nach dem kleinen Mädchen. Auch in der Gruppe «Mamis usem Kanton Friburg» wurde der Aufruf geteilt.
Aber Achtung: Die Meldung ist ein Fake. Die Kantonspolizei Freiburg bestätigt gegenüber Nau.ch, dass es keinen solchen Vermisstenfall gibt.
Auch im Kanton Bern kursieren immer wieder solche Beiträge mit denselben Fotos, bestätigt die Kantonspolizei auf Anfrage. «Dabei handelt es sich mit höchster Wahrscheinlichkeit um Betrug», so Mediensprecherin Sarah Wahlen gegenüber Nau.ch. Polizeiliche Fahndungen würden ausschliesslich über die offiziellen Kanäle ausgespielt.
Sie rät deshalb dringend davon ab, die in solchen Posts verlinkten Websites aufzurufen. «Diese könnten Schäden auf Handy und Computer anrichten, etwa durch den automatischen Download von Programmen», so Wahlen. Für Laien sei dieser oft nicht erkennbar. Auch sollten Nutzerinnen und Nutzer auf keinen Fall persönliche Daten angeben.
Namen und Regionen variieren
Der Aufruf wurde bereits in mehreren Ländern in die Facebook-Timeline gespült, wie die Deutsche Presse-Agentur (dpa) berichtet. Demnach kursierte das Bild des Mädchens im Sommer 2020 mit dem Namen «Alice» in England. Nun hat er auch die Schweiz erreicht, wobei der Name des Mädchens sowie die Region der angeblichen Entführung variieren.
Wer auf den Link klickt, wird auf eine Seite mit dem Titel «Aktuelle Nachrichten» weitergeleitet. Diese sieht Facebook sehr ähnlich, allerdings funktionieren die Reiter nicht, und es können keine Kommentare gepostet werden. Auch die URL stimmt nicht mit derjenigen von Facebook überein.
Um den Post ansehen zu können, wird man zur Bestätigung des Alters aufgefordert. Daraufhin öffnet sich ein Fenster mit der Aufforderung, die Facebook-Logindaten einzugeben.
Die Freiburger Kantonspolizei warnt vor derartigen Meldungen: «Wir bitten die Bevölkerung, nur Vermisstenmeldungen weiterzuleiten, die von unseren offiziellen Kanälen (Facebook, Instagram oder Twitter) stammen», schreibt sie auf Anfrage.
Dies diene auch dazu, die Privatsphäre der Familie im Falle eines Widerrufs zu respektieren.