Afghanische Menschenrechtlerin erhält Schweizer Somazzi-Preis
Der diesjährige Somazzi-Preis für Bildung, Frauenrechte und Frieden geht an eine Gründerin von rund 30 Frauenhäusern in Afghanistan. Die als Geflüchtete in der Schweiz lebende Menschenrechtsaktivistin und Anwältin Benafsha Efaf vertrat mehrere Jahre lang Frauen vor Gericht und kämpfte gegen Gewalt an Frauen.
Die 37-Jährige war unter anderem Mitbegründerin der Frauenrechtsorganisation «Women for Afghan Women» in Afghanistan, wie die Somazzi Stiftung am Freitag mitteilte.
Nach der Rückkehr der radikalislamischen Taliban an die Macht in dem Land 2021 sah sich Benafsha Efaf gezwungen, ihre Frauenhäuser zu schliessen und ihre Projektarbeit einzustellen.
Nachdem ihr Name auf einer Todesliste stand, flüchtete sie den Angaben zufolge mit ihrer Familie im Oktober 2021 in die Schweiz. Ihr Ziel sei es, den Kampf für die Frauen und ihre Rechte in Afghanistan fortzuführen, hiess es.
Der Somazzi Preis wird am 17. März im Rahmen der Delegiertenversammlung des Frauendachverbands Alliance F in Bern verliehen. Die Somazzi-Stiftung wurde 1964 in Erinnerung an die Gründerin der Arbeitsgemeinschaft «Frau und Demokratie» ins Leben gerufen. Ida Somazzi gehörte zu den Wegbereiterinnen des Frauenstimmrechts und setzte sich für Erwachsenenbildung, Erhaltung von Frieden und Freiheit sowie für die Menschenrechte ein.