Albaner-Festival in Zürich abgesagt
Die Zürcher Regierung hat die Bewilligung für das grösste albanische Open Air, das Alba-Festival, zurückgezogen. Die Corona-Situation sei zu bedenklich.
Das Wichtigste in Kürze
- Der Kanton Zürich entzieht dem Alba Festival die Bewilligung.
- Bei der aktuellen Corona-Lage riskiere man eine Überlastung der Intensivstationen.
- Die Behörden beklagen sich ausserdem, dass die Balkan-Ferienrückkehrer zu wenig impfen.
In einer Mitteilung schreibt der Kanton Zürich am Donnerstagnachmittag, dass er den Organisatoren des Alba-Festivals die Bewilligung entzogen habe.
Intensivplätze in Gefahr
Eine Grossveranstaltung wie das Alba-Festival führe zu einer zusätzlichen Belastung der Spitäler, weil es an grossen Festivals erfahrungsgemäss Notfallpatienten zu versorgen gelte, welche teilweise nach der Erstversorgung auch noch Intensivpflege benötigen würden. «Eine solche Zusatzbelastung der Spitäler will der Regierungsrat in der aktuell sensiblen Situation vermeiden.»
Der Kanton rüffelt ausserdem die Balkanstämmigen: «Das Alba-Festival richtet sich primär an eine stark betroffene Community. Erkenntnisse aus dem Contact Tracing des Kantons Zürich wie auch das Update der COVID-Science-Task-Force zeigen, dass sich Ferienrückkehrer aus dem Balkan überdurchschnittlich oft mit COVID-19 infiziert haben.»
Kanton: Impfquote in Bevölkerungsgruppe zu tief
Entsprechend hätten auch auf den Intensivpflegestationen überdurchschnittlich viele Patientinnen und Patienten einen Bezug zum Balkan. «Daraus lässt sich schliessen, dass die Impfquote in dieser Bevölkerungsgruppe zu tief ist, um in der derzeitigen epidemiologischen Lage eine solche Grossveranstaltung verantworten zu können», so die Behörden.
Das Alba-Festival ist das grösste albanische Musikfestival Europas und findet jeweils in der Schweiz statt. Alle auftretenden Künstler sind aus Albanien oder dem Kosovo oder haben Wurzeln dort. Erstmals fand das Open Air 2019 im Zürcher Hardturm statt.