Alpen-Initiative verleiht SBB einen Schmähpreis wegen Europaallee

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Uri,

Weil die Steine für die Fassade der Zürcher Europaallee nach China transportiert wurden, verleiht die Alpen-Initiative der SBB den Schmähpreis «Teufelsstein».

Die Baustelle an der Europaallee in Zürich.
Die Baustelle an der Europaallee in Zürich. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Die SBB bekommt von der Alpen-Initiative den Schmähpreis «Teufelsstein».
  • Deutsche Fassadensteine wurden für die Verarbeitung nach China transportiert.
  • Insgesamt legten sie für die Zürcher Europaallee einen Weg von 43'000 Kilometern zurück.

Die SBB hat beim Bau der Zürcher Europaallee in den Augen der Alpen-Initiative Transportunsinn verübt. Weil die Steine für die Fassade mehr als ein Mal um die Erde transportiert wurden, verlieh die Umweltorganisation dem Bahnunternehmen den Schmähpreis «Teufelsstein».

Wie die Alpen-Initiative am Dienstag mitteilte, wurden für die Fassade Steine aus Deutschland verwendet. Diese wurden nach China transportiert, dort verarbeitet und zu Fassadenelementen verbaut. Danach wurden sie per Schiff in die Schweiz befördert.

43'000 Kilometer Weg zurückgelegt

Die Steine legten nach Angaben der Alpen-Initiative einen Weg von über 43'000 Kilometer zurück. Der Erdumfang beträgt rund 40'000 Kilometer. Durch diesen Transport sei 20 Mal mehr CO2 produziert worden als bei einer Produktion der Fassade in der Schweiz, schreibt die Alpen-Initiative.

Die Alpen-Initiative fand in Sachen Gütertransport aber auch positive Beispiele: Sie zeichnete mit dem Preis «Bergkristall» das Luzerner Projekt «Wasser für Wasser» aus. Dieses setzt sich für die Förderung von Leitungswasser in Restaurants und Firmen ein.

Dieses Projekt helfe nicht nur, Transporte zu vermeiden, sondern unterstütze auch Wasserprojekte in Sambia, teilte die Alpen-Initiative mit. Die Gäste bezahlten in den Restaurants für das Leitungswasser und spendeten damit auch Geld.

Die Alpen-Initiative kürte die Gewinner für den «Teufelsstein» und den «Bergkristall» in einer Online-Abstimmung. An dieser beteiligten sich über 8500 Personen.

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