Alpsommer geht im Kanton Bern dem Ende entgegen
Die Alpen bereiten sich auf das Ende der Saison vor, mit traditionellen Feierlichkeiten wie Alpabzügen und Chästeileten.
Wenn die Nächte kühler werden und die Alpwiesen abgegrast sind, neigt sich die Alpsaison dem Ende entgegen. Überall im Kanton finden in den kommenden Wochen Alpabzüge, Chästeilete oder Schafscheide statt, jahrhundertealte Traditionen. Gefeiert wird die gesunde Rückkehr von Mensch und Vieh von der Alp.
Vor dem Abmarsch werden Kühe, Schafe und Ziegen geschmückt und mit schönen Glocken und Treicheln behängt. Die Leitkuh erhält oft einen besonders schönen Blumenschmuck auf den Kopf.
Dann geht es in aller Herrgottsfrühe los Richtung Tal. Nicht selten ist der Weg beschwerlich. Besonders eng und steil ist der Pfad von der Engstligenalp zurück nach Adelboden.
Rückkehr ins Tal: Ein beschwerlicher Weg
Der Alpabzug von Engstligen findet am 6. September statt, wie die Bergbahnen Engstligenalp mitteilten. Auch im Emmental kündigt Glockengeläut die Rückkehr von Mensch und Vieh an, etwa bei der Alpabfahrt Hornbach-Wasen-Sumiswald am 13. September.
Über 850 Rinder kehren dort ins Tal zurück. Dort warten Festwirtschaften und Stände mit Selbstgemachten auf die Hirtenfamilien und Gäste. Auch musikalische Unterhaltung fehlt selten an solchen Anlässen.
Seit über 350 Jahren Tradition
Am ersten Donnerstag im September findet der Schafscheid in Riffenmatt statt. Seit über 350 Jahren kenne man den Anlass, heisst es auf der Internetseite der Gemeinde Guggisberg.
Auf dem Markt werden allerhand Wollprodukte angeboten. Der Schafscheid lockt alljährlich viel Publikum ins Schwarzenburgerland.
Nicht nur das Vieh, auch die Erzeugnisse aus der Milch wollen an die Besitzer verteilt werden. Chästeilet nennt sich das vielerorts.
Einer der bekanntesten ist jener im Justistal oberhalb des Thunersees. Er findet dieses Jahr am 20. September statt.