Alt Bundesrat Adolf Ogi kann am kommenden Montag (18. Juli) seinen 80. Geburtstag feiern. Eine Ausstellung in Kandersteg BE zeichnet den beruflichen und politischen Werdegang des ehemaligen Landesvaters nach.
Adolf Ogi
Adolf Ogi. - Keystone
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Zu sehen ist sie bis Ostern 2023 im Haus der Museen. Zahlreiche Bücher und persönliche Gegenstände werden gezeigt. Als Blickfang dienen zudem ein kostbarer Teppich mit Ogi-Porträt aus der Kunstsammlung des Bundes sowie eine hölzerne Sitzgruppe, die der Staatsmann einst von einem afrikanischen Präsidenten erhielt.

Adolf Ogi wuchs in Kandersteg auf. Nach der Grundschule besuchte er die Handelsschule in La Neuveville BE. Zu nationaler Bekanntheit brachte er es als technischer Direktor des Schweizer Skiverbandes. «Ogis Leute siegen heute» wurde zum geflügelten Wort nach den Erfolgen 1972 bei den Olympischen Spielen im japanischen Sapporo.

Eine politische Heimat fand Ogi in der SVP. 1979 wurde er in den Nationalrat gewählt, 1987 schaffte er den Sprung in die Landesregierung.

Als Verkehrsminister konnte er 1992 das Volk von der NEAT überzeugen, musste aber 1994 auch das Ja zur Alpeninitiative hinnehmen. Als Energieminister demonstrierte er in TV-Spots, wie man mit wenig Strom Eier kochen kann.

Das Militärdepartement baute Adolf Ogi zum heutigen Departement für Verteidigung, Bevölkerungsschutz und Sport um. In seine VBS-Zeit fallen auch die Affären um Oberst Friedrich Nyffenegger und den Millionenbetrüger Dino Bellasi.

Als Bundespräsident hielt Adolf Ogi im Jahr 2000 die unvergessene Neujahrsansprache vor dem Portal des Lötschbergtunnels. Nach dem zweiten Präsidialjahr verliess er die Landesregierung, blieb aber im Rampenlicht: Von 2001 bis 2007 war er Uno-Sonderberater für Sport im Dienste von Entwicklung und Frieden.

Ogi warb stets für die Öffnung der Schweiz und für ihre Teilnahme an internationalen Organisationen. Diese Haltung trug ihm in rechtskonservativen SVP-Kreisen viel Kritik ein. Trotzdem blieb Ogi der Partei stets treu.

Der Berner Oberländer galt schon immer als Optimist. Doch auch vor Niederlagen war er nicht gefeit. So ging 1999 die von ihm präsidierte Olympia-Kandidatur von «Sion 2006» bachab. 2001 misslang ihm die Wahl ins Internationale Olympische Komitee.

Im Volk genoss und geniesst Adolf Ogi viele Sympathien. Davon zeugen auch die zahlreichen humorigen Anekdoten, die über den Kandersteger in Umlauf sind.

Ein besonderes Jubiläum kann Ogi am 7. August feiern. An jenem Tag war es genau 30 Jahre her, dass er dem Schweizer Astronauten Claude Nicollier an Bord der Raumfähre «Atlantis» mit diesen denkwürdigen Worten gratulierte: «Bonjour Claude Nicollier, c'est Adolf Ogi, Grüess Gott, Freude herrscht!»

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