Alter Förderpreis für Literaturnachwuchs erhält neue Trägerschaft
Die Studer/Ganz-Stiftung kann ihren Nachwuchsförderungspreis in der Literatur nicht mehr finanzieren und übergibt ihn an die Sophie und Karl Binding Stiftung.

Die Sophie und Karl Binding Stiftung übernimmt ab 2024 die Trägerschaft der Studer/Ganz-Preise, wie die Studer/Ganz-Stiftung am Montag mitteilte. Seit 2006 hat sie Förderpreise für Literatur zunächst nur in der Deutschschweiz verliehen, es folgten die französisch- und die italienischsprachige Schweiz. Ausgezeichnet wurde jeweils ein unveröffentlichter Erstling einer Autorin oder eines Autors unter 42 Jahren.
Nun hat die Studer/Ganz-Stiftung ihr Kapital aufgebraucht und der Stiftungsrat hat entschieden, sich per Ende 2023 aufzulösen. Der Preis bestand in der deutsch- und italienischsprachigen Schweiz aus der Veröffentlichung des jeweiligen Debüts in einem Publikumsverlag und einer Preissumme von 5000 Franken.
Auszeichnung als Karrieresprungbrett
Vor allem die Buchveröffentlichungen haben dem einen oder anderen ausgezeichneten Autor aus den Startlöchern geholfen. Zum Beispiel Thomas Duarte: Er erhielt den Preis im Jahr 2020 für sein Debüt «Was der Fall ist» und wurde kurz darauf für den Schweizer Buchpreis nominiert.
Im letzten Jahr erhielt Gianna Olinda Cadonau den Preis für ihren Roman «Feuerlilie». Für den französischsprachigen Preis wählt die Jury literarische Texte von drei bis fünf Schreibenden aus, die weiterentwickelt werden. Ein Autor oder eine Autorin erhält zusätzlich ein Stipendium für einjähriges Mentorat.
Laut Mitteilung will die Sophie und Karl Binding Stiftung die bisherige Ausrichtung beibehalten. Nur der Name wird sich ändern: «Chrysalide» soll die Auszeichnung künftig heissen. Der Begriff bezeichnet das Entwicklungsstadium einer Raupe, kurz bevor sie zum Schmetterling wird.