Stadt Basel

Altkleider-Berge in Basel: Kommt jetzt der Stadt-Kleidersack?

Marie Augustin
Marie Augustin

Basel,

In Basel läuft ein Pilotprojekt zur Altkleider-Sortierung. Dort gehen Tonnen an gut erhaltener Kleidung ein. Die Wegwerf-Wirtschaft will man künftig ändern.

Altkleider Kleidersack Basel
Zusammengepresste Altkleidungsstücke in einem Sortierbetrieb. (Symbolbild) - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Tonnen an Billig-Kleidung werden teils ungetragen weggeworfen.
  • Ein Pilotprojekt in Basel sucht Abnehmer für gut erhaltene Kleidung.
  • Diese wird dazu vorab sortiert.

Auszubildende Bekleidungsgestalter beschäftigen sich derzeit mit einem Pilotprojekt in einer ehemaligen Industriehalle im Norden Basels: Sie sortieren Tonnen an Altkleidern und Schuhen. Nahezu fünf Tonnen sind laut dem Regionaljournal von «SRF» an nur einem Wochenende zusammengekommen.

Die Kleidung kommt mehrheitlich aus Quartier-Sammelcontainern. Nicht wenige der weggeworfenen Sachen sind ungetragen. «Es ist alles in relativ guter Qualität, ich bin ziemlich überrascht», staunt eine der am Projekt Involvierten.

Organisiert wurde das Pilotprojekt durch den Verein «Fair Fashion Factory». Co-Leiterin Anna Cordasco resümiert: «Die Menge ist erschreckend.»

Billigkleidung aus China füllt die Container

Es sei oft chinesische Billigkleidung, die sich anhäufe. Nach der Sortierung will die Gruppe Abnehmer wie Secondhand-Läden, Recyclingfirmen oder Designer finden. Mittels einer Machbarkeitsstudie sollen Vorschläge an den Kanton gehen.

Altkleider Sammelcontainer Sortierung Basel
Was in die Container wandert, ist oft «Fast Fashion» und häufig sogar ungetragen. (Symbolbild) - depositphotos.com

Dabei soll möglichst wenig Abfall entstehen und die Kleidungsstücke stattdessen langfristig genutzt werden. Kurze Transportwege und ein lokaler Kreislauf sind Teil des Plans.

Basel will positiven Kleider-Kreislauf

Laut dem Leiter Abfall und Rohstoffe im kantonalen Amt für Umwelt und Energie will man gegen die aktuelle Altkleider-Wirtschaft angehen. Basel-Stadt wolle dabei «mehr Verantwortung übernehmen», zitiert «SRF» Timo Weber.

Man müsse ein Bewusstsein für den Kleiderkonsum schaffen und die Wiederverwertung stärken. Er hält kantonale Sammelstellen oder städtische Sack-Kleidersammlungen für denkbar.

Kaufst du häufig sogenannte «Fast Fashion»?

Für das Pilotprojekt werden die Altkleider durch das Recyclingunternehmen Tell-Tex gratis angeliefert. Der Kanton beteiligt sich mit 16'000 Franken an dem Projekt und der Studie. Offiziell verfügt das Pilotprojekt über ein Budget von 20'000 Franken.

Kommentare

User #3201 (nicht angemeldet)

Seit Jahren hat meine Bekleidung "mehrere Leben": 1. bequem für den Bürojob, 2. danach für Privat oder Ferien, 3. für Hobbys und Freizeit, 4. wenn möglich als Putzlappen. Etwas neues kaufe ich konsequent erst wenn Pt. 3 oder 4 erreicht wird. Gebe aber zu, dass ich besondere Kleidung z.B. für Hochzeitseinlandungen/ grosse Feiern über mehrere Jahnre hinweg immer wieder trage. Und nein, ich kaufe weder Fastfashion, überteuerte Markenware oder im Internet. Einkaufen direkt im Geschäft finde ich toll: kann Material/Qualität prüfen und bestehende Garderobe sinnvoll/kreativ ergänzen. Das gleiche mache ich auch mit Sportartikeln oder Accsessoires. Denke habe so in der Vergangenheit schon viel Geld gespart.

User #5935 (nicht angemeldet)

Ist da nicht texaid im spiel, die firma aus zug wo geld wie heu draus macht?

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