Altkleider-Berge in Basel: Kommt jetzt der Stadt-Kleidersack?
In Basel läuft ein Pilotprojekt zur Altkleider-Sortierung. Dort gehen Tonnen an gut erhaltener Kleidung ein. Die Wegwerf-Wirtschaft will man künftig ändern.
![Altkleider Kleidersack Basel](https://c.nau.ch/i/643yNg/900/altkleider-kleidersack-basel.jpg)
Das Wichtigste in Kürze
- Tonnen an Billig-Kleidung werden teils ungetragen weggeworfen.
- Ein Pilotprojekt in Basel sucht Abnehmer für gut erhaltene Kleidung.
- Diese wird dazu vorab sortiert.
Auszubildende Bekleidungsgestalter beschäftigen sich derzeit mit einem Pilotprojekt in einer ehemaligen Industriehalle im Norden Basels: Sie sortieren Tonnen an Altkleidern und Schuhen. Nahezu fünf Tonnen sind laut dem Regionaljournal von «SRF» an nur einem Wochenende zusammengekommen.
Die Kleidung kommt mehrheitlich aus Quartier-Sammelcontainern. Nicht wenige der weggeworfenen Sachen sind ungetragen. «Es ist alles in relativ guter Qualität, ich bin ziemlich überrascht», staunt eine der am Projekt Involvierten.
Organisiert wurde das Pilotprojekt durch den Verein «Fair Fashion Factory». Co-Leiterin Anna Cordasco resümiert: «Die Menge ist erschreckend.»
Billigkleidung aus China füllt die Container
Es sei oft chinesische Billigkleidung, die sich anhäufe. Nach der Sortierung will die Gruppe Abnehmer wie Secondhand-Läden, Recyclingfirmen oder Designer finden. Mittels einer Machbarkeitsstudie sollen Vorschläge an den Kanton gehen.
![Altkleider Sammelcontainer Sortierung Basel](https://c.nau.ch/i/oVO1w0/900/altkleider-sammelcontainer-sortierung-basel.jpg)
Dabei soll möglichst wenig Abfall entstehen und die Kleidungsstücke stattdessen langfristig genutzt werden. Kurze Transportwege und ein lokaler Kreislauf sind Teil des Plans.
Basel will positiven Kleider-Kreislauf
Laut dem Leiter Abfall und Rohstoffe im kantonalen Amt für Umwelt und Energie will man gegen die aktuelle Altkleider-Wirtschaft angehen. Basel-Stadt wolle dabei «mehr Verantwortung übernehmen», zitiert «SRF» Timo Weber.
Man müsse ein Bewusstsein für den Kleiderkonsum schaffen und die Wiederverwertung stärken. Er hält kantonale Sammelstellen oder städtische Sack-Kleidersammlungen für denkbar.
Für das Pilotprojekt werden die Altkleider durch das Recyclingunternehmen Tell-Tex gratis angeliefert. Der Kanton beteiligt sich mit 16'000 Franken an dem Projekt und der Studie. Offiziell verfügt das Pilotprojekt über ein Budget von 20'000 Franken.