Am Ostermarsch in Bern: Hunderte spazierten für den Frieden
In Bern fand der erste traditionelle Ostermarsch seit dem Ausbruch der Pandemie statt. Wegen des Ukraine-Krieges solidarisierten sich Laute aus allen Sparten.
Das Wichtigste in Kürze
- Zum ersten Mal seit 2019 fand in Bern wieder ein Ostermarsch statt.
- Der Umzug, der im Eichholz startete, stand im Zeichen des Ukraine-Krieges.
- Mehrere hundert Menschen zogen auf den Münsterplatz, wo Auftritte geplant waren.
Mehrere hundert Menschen besammelten sich am frühen Montagnachmittag im Eichholz an der Aare, wie ein Reporter der Nachrichtenagentur Keystone-SDA berichtete. Viele Friedensfahnen in den Regenbogenfarben waren zu sehen.
Der Umzug soll entlang der Aare, in Sichtweite zur ukrainischen Botschaft am Helvetiaplatz vorbei in die Stadt führen. Enden soll der Marsch auf dem Münsterplatz. Dort sind Auftritte von mehreren Rednerinnen und Rednern geplant.
Zum Ostermarsch in der Bundesstadt aufgerufen haben knapp 40 Organisationen vor allem aus linken und kirchlichen Kreisen. Zum Ukraine-Krieg gibt es innerhalb der Friedensbewegung unterschiedliche Standpunkte. Umstritten sind insbesondere die Waffenlieferungen des Westens ins Kriegsland.
Ursprung in den 60er-Jahren
Ostermärsche gibt es in der Schweiz seit den 1960er-Jahren. Unter dem Motto «Frieden schaffen ohne Waffen» wurde jahrelang gegen die atomare Aufrüstung protestiert.
In Bern schlief die Tradition noch vor dem Ende des Kalten Kriegs ein. Sie erlebte aber 2003 nach der US-Invasion im Irak ihre Wiederauferstehung. Seither beteiligten sich jedes Jahr einige hundert Menschen am Marsch von der Aare in die Altstadt.
Erster Ostermarsch seit 2019 in Bern
Der Ostermarsch 2022 in Bern ist der erste seit 2019; die letzten beiden Ausgaben fielen wegen Corona aus. Das diesjährige Motto «Klima schützen, Frieden schaffen» wurde noch vor Beginn des russischen Angriffs auf die Ukraine festgelegt. Im Nachhinein beschlossen die Organisatoren, einen Fokus auf den Krieg im Osten Europas zu legen.
Der Zusammenhang zum Klimathema sei auch hier offensichtlich, heisst es in einem Aufruf zur Kundgebung. Die Abhängigkeit von russischen Rohstoffen werde spürbar. Die Schweiz spiele beim Handel dieser klimaschädlichen fossilen Energieträger eine zentrale Rolle und müsse nun ihre Verantwortung wahrnehmen.