Am Zürichsee muss man sich für Schrebergarten bewerben
Wer am Zürichsee gerne einen Schrebergarten hätte, braucht Geduld. Das Interesse ist teilweise so gross, dass man sich gar bewerben muss.
Das Wichtigste in Kürze
- Am Zürichsee kann es bis zu drei Jahre dauern, bis man einen Schrebergarten bekommt.
- Seit der Pandemie interessieren sich mehr junge Menschen für die Gärten.
- Das führt nun zu Wartelisten und sogar Auswahlverfahren für Parzellen.
Wer in einer Wohnung wohnt, oder um sein Haus schlicht kein Platz hat, kann in der Schweiz einen Schrebergarten pachten. Das ist zum Beispiel auch am Zürichsee der Fall. In Meilen ZH etwa verpachtet der Verein für Familiengärten rund 60 Parzellen unterschiedlicher Grössen, verteilt auf dem Gemeindegebiet.
Das Problem: Wer sich für ein Stückchen Land interessiert, muss sich am Zürichsee in Geduld üben. Wie Hanspeter Wehrli, der Präsident des Vereins, gegenüber der «Zürichsee-Zeitung» erklärt, müsse man derzeit je nach Kleingarten «ein halbes bis ein ganzes Jahr» auf einen Platz warten.
«Schrebergärten liegen im Trend», sagt Wehrli und nennt junge Familien mit Kinder als der Treiber. Diese würden zunehmend Wert auf Nachhaltigkeit und die Nähe zur Natur legen.
Ähnlich sieht es auch Heidi Kühne, die Präsidentin des Familiengartenvereins Arn in Horgen ZH. Das Gartenareal des Vereins umfasst 54 Parzellen – und die Warteliste ist noch länger als in Meilen. Zwei bis drei Jahre dauert es demnach derzeit, bis man hier einen Schrebergarten zugeteilt bekommt.
Seit der Pandemie verzeichnete man in Horgen eine erhöhte Nachfrage. Seither müssen alle Bewerberinnen und Bewerber für eine Parzelle ein Motivationsschreiben einreichen. Wie Kühne verrät, ist der Grundtenor der Gesuche weitgehend der Gleiche. «Viele suchen einen Ort zum Abschalten. Einen Erholungsort ausserhalb des stressigen Arbeitsalltags.»