Anja Zeidlers Busenklinik wehrt sich gegen Sexismus-Vorwürfe

Alexandra Aregger
Alexandra Aregger

Luzern,

Eine Luzerner Schönheitsklinik warb mit der «Aktion Busenfreundin» für eine gemeinsame Brustvergrösserung. Jetzt wehrt sich die Klinik, die auch Anja Zeidlers Busen operierte, gegen Hass.

anja zeidler
Anja Zeidler links vor der Brustverkleinerung, rechts danach: Anja liess sich je 400 Gramm Silikon entfernen. - Instagram/anjazeidler

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Lucerne Clinic wurde immer wieder Opfer von Plakat-Vandalismus.
  • Der Sachschaden durch die verschmierten Plakate beträgt über 15'000 Franken.
  • Jetzt will die Klinik den Spiess umdrehen.

«Welcome Brechreiz» und «Bodyshaming»: Unbekannte haben die Plakate einer Innerschweizer Beauty-Klinik mit Hass-Tiraden verschmiert. Grund sind Werbe-Aktionen wie diejenige der «Busenfreundin» vor zwei Jahren. Mittels Wettbewerb wurden zwei Freundinnen ermittelt, die sich ihre Brüste gleichzeitig auf ihr ersehntes C-Körbchen vergrössern lassen durften - vor einem Millionen-Publikum. Die Schweizerinnen wurden dabei von einem TV-Team des deutschen Senders RTL begleitet. Alle anderen «Busenfreundinnen» erhielten im Doppelpack einen knackigen Rabatt. Die Freude währte nicht lange: Die Aktion führte zu Hass-Botschaften auf den Plakatwänden der Klinik.

Die Hasstiraden sind an mehreren Orten in der Stadt Luzern zu lesen.
Die Hasstiraden sind an mehreren Orten in der Stadt Luzern zu lesen. - Lucerne Clinic

15'000 Franken Schaden

Das kostete nicht nur Nerven, sondern auch Geld: Der Schaden des «Rowdytum» belaufe sich auf rund 15'000 Franken, heisst es bei der Klinik, die vor wenigen Monaten mit der Brustverkleinerung von Fitnessmodel Anja Zeidler (24) warb. «Die wiederholten Beschimpfungen lassen auf eine organisierte Gruppe schliessen, die sich durch die hautbetonte Werbung der Schönheitsklinik veranlasst sieht, fremdes Eigentum zu beschädigen», klagt die Klinik. Die «blinde Zerstörungswut» will man sich nicht länger gefallen lassen.

Darum bekämpft man nun Feuer mit Feuer: Ab heute Mittwoch hängen an mehreren Standorten in Luzern Plakate, welche bewusst bekritzelt werden sollen. Passanten sollen ihr Bild von Schönheit darauf erklären. Damit soll eine Art Dialog mit der Bevölkerung entstehen.

«Wir erhoffen uns ein deutliches Zeichen für Selbstbestimmung, Eigenverantwortung und Akzeptanz», heisst es weiter. Wie konstruktiv das Feedback dieses Mal ausfällt, bleibt abzuwarten.

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