Die berühmte Sopranistin Anna Netrebko wird Ende März nicht in der Zürcher Oper auftreten. Ihr wurde eine mangelnde Distanz zu Wladimir Putin zum Verhängnis.
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Anna Netrebko wird Ende März nicht in der Zürcher Oper auftreten. - dpa-infocom GmbH

Das Wichtigste in Kürze

  • Kein Auftritt von Netrebko in Zürich: Das Opernhaus hat die Russin vor die Tür gestellt.
  • Der Grund: Die Starsopranistin soll Wladimir Putin sehr nahe stehen.
  • Ihre Rolle als Lady Macbeth Ende März wird Veronika Dzhioeva übernehmen.
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Die russisch-österreichische Starsopranistin Anna Netrebko wird nicht im Opernhaus Zürich auftreten. Dies teilte das Opernhaus Zürich am Dienstag mit. Hintergrund ist ihre mangelnde Distanzierung zum russischen Präsidenten Putin.

Es sei nicht die Zeit, Musik zu machen und auf der Bühne zu stehen, lässt sich Anna Netrebko in der Mitteilung des Opernhauses zitieren. Sie habe sich entschieden, nicht aufzutreten. Ihr sei diese Entscheidung schwergefallen, aber sie wisse, dass ihr Publikum diesen Entscheid verstehen und respektieren werde.

Dieser Aussage ist eine Auseinandersetzung vorangegangen, die mit dem Überfall Russlands auf die Ukraine begonnen hatte. Denn die Starsopranistin gilt als Persönlichkeit, die dem russischen Machthaber Putin nahesteht.

Keine klare Distanzierung von Putin

Am vergangenen Samstagabend hatte Netrebko zwar den Krieg in der Ukraine «ausdrücklich verurteilt und den Menschen in der Kriegsregion ihr Mitgefühl ausgedrückt», schreiben das Opernhaus und sein Intendant Andreas Homoki. Er bewertet dieses Statement als «positiv».

Er kritisiert aber gleichzeitig, dass sich die Sängerin darüber hinaus «nicht von Wladimir Putin distanzieren konnte».

Das Opernhaus seinerseits verurteilt den Angriff auf die Ukraine als «völkerrechtswidrige und menschenverachtende Aggression» auf das Schärfste. Diese Verurteilung von Wladimir Putin und seinem Handeln sei «nicht kompatibel» mit Anna Netrebkos öffentlicher Position dazu. Deshalb sei auch die Künstlerin zu dem Schluss gekommen, dass sie die Vorstellungen in Zürich nicht singen wolle.

Ersatz bereits gefunden

Die Rolle der Lady Macbeth in der Oper «Macbeth» von Guiseppe Verdi wird am 26. und 29. März deshalb Veronika Dzhioeva übernehmen.

Erste Forderungen, dass das Opernhaus das Engagement von Netrebko «per sofort» kündigen sollte, sind bereits am Tag nach Putins Einmarsch in der Ukraine laut geworden.

Dem hält Homoki nun entgegen, man habe diesen zeitlichen Druck nicht fair gefunden. «Wir haben der Künstlerin ganz bewusst Raum gegeben die Situation zu reflektieren und eine eigene Position zu den Ereignissen zu finden und zu artikulieren.»

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