Ansteckungswelle mit Omikron bahnt sich in der Schweiz bereits an
Laut einer Epidemiologin bahnt sich in der Schweiz eine Omikron-Welle an. In Genf macht die neue Variante bereits elf Prozent der sequenzierten Fälle aus.
Das Wichtigste in Kürze
- Omikron breitet sich mit einer Verdopplungszeit von zwei bis drei Tage in der Schweiz aus.
- Sie hat eine bis zu dreimal höhere Übertragungsrate als Delta.
- Eine Omikron-Welle bahnt sich in der Schweiz bereits an.
In der Schweiz bahnt sich die erwartete Ansteckungswelle mit der Omikron-Virusvariante bereits an. Neuste Zahlen aus dem Kanton Genf zeigten, dass Omikron dort aktuell bereits elf Prozent aller sequenzierten Proben ausmache. Dies erklärte die Genfer Epidemiologin Olivia Keiser in einem Interview.
Die Omikron-Variante würde sich mit einer Verdopplungszeit von zwei bis drei Tagen rasend schnell ausbreiten. Dies sagte die Wissenschaftlerin des Institute of Global Health der Universität Genf im Interview mit dem «Tages-Anzeiger» (Samstagausgabe).
Gemäss Forschern des Biozentrums der Universität Basel ist die Übertragungsrate von Omikron fast dreimal so hoch wie bei der bisher vorherrschenden Delta-Variante. Der Bundesrat rechnete am Freitag damit, dass die Ansteckungen mit der Omikron-Variante noch vor Weihnachten markant ansteigen dürften.
Aktuelle Zahlen zur schweizweiten Verbreitung der Omikron-Variante lagen zunächst nicht vor. Die letzten Zahlen vom Bundesamt für Gesundheit (BAG) datierten vom 5. Dezember. Omikron machte damals 2,1 Prozent der Neuinfektionen aus, das BAG erklärte jedoch, dass die Daten der verschiedenen Virusvarianten nicht repräsentativ seien.
Für die von der Weltgesundheitsorganisation WHO als besorgniserregend eingestufte Virusvariante wird eine erhöhte Übertragbarkeit und ein reduzierter Immunschutz vermutet. Damit bestehen möglicherweise ein erhöhtes Risiko für eine erneute Infektion und die Möglichkeit eines verminderten Impfschutzes. Omikron wurde erstmals im November 2021 in Botsuana und in Südafrika nachgewiesen.