Apéro mit der Landesregierung: Viele Besucher im Aargauer Kunsthaus
Am Mittwoch lud der Bundesrat im Kunsthaus Aarau (AG) zum zwanglosen Austausch. Rund 300 Besucher folgten der Einladung der Landesregierung.
Rund 300 Personen haben den gesamten Bundesrat am Mittwochmittag im Foyer des Aargauer Kunsthauses zu einem lockeren Austausch getroffen. Am Apéro mit der Landesregierung gab es viele Gespräche – und noch mehr Selfies als Erinnerung an den hohen Besuch.
Die jüngeren und älteren Menschen gingen auf Tuchfühlung mit der Regierung: Dicht gedrängt suchten die Leute im Foyer den Kontakt zu den sieben Mitgliedern des Bundesrats. Weil die wöchentliche Bundesratssitzung weniger lang dauerte als geplant, waren die Bundesrätinnen und Bundesräte schon vorzeitig im Foyer.
Ein Selfie mit dem Aussenminister
«Soll ich fragen, ob ich ein Selfie machen darf?», fragte ein Schüler seinen Kollegen. Schnell waren die beiden bei Aussenminister Ignazio Cassis. Es gab ein Foto mit dem freundlich lächelnden Aussenminister: Beide strahlen fast um die Wette.
Und schon der nächste Wunsch: Eine junge Frau wollte auch ein Foto mit Cassis. «Sie sind Zürcherin? Dann sind Sie Ausländerin im Aargau», meinte Cassis – und das Eis war gebrochen.
«Ich will noch zum Herr Rösti», sagte eine ältere Frau zu ihrem Mann – und drängte sich durch die Leute vor zu Bundesrat Albert Rösti. Es spielte sich fast immer gleich ab: Zuerst ein wenig scheu, dann auf beiden Seiten ein Lächeln – und schon sind die Leute mit ihrem Bundesrat im Gespräch. Und sie machen letztlich ein Foto.
Aargauer Wein und Rüeblitorte
Einige Leute brachten auch ein Buch mit – und liessen eine Widmung vom Bundesrat oder von der Bundesrätin hineinschreiben. Die Regierungsmitglieder machten gelassen mit. Und sie genossen es routiniert, für einmal wie Stars wahrgenommen zu werden und nicht im politischen Gegenwind zu stehen. Immer wieder zeigten sich die Leute erstaunt darüber, dass das alles so unkompliziert sein kann.
«Ich freue mich auf den Austausch», sagte Bundespräsidentin Viola Amherd zu Beginn des Apéros mit Aargauer Wein, Häppchen und Aargauer Rüeblitorte. Sie forderte die Menschen auf, unkompliziert und informell mit allen Bundesratsmitgliedern zu reden.
In ihrer kurzen Rede nannte Amherd auch den Grund, weshalb die Sitzung des Bundesrats am Mittwoch schneller fertig war als die Sitzung des Aargauer Regierungsrats. «Wir machen das Casting und den Intelligenztest immer ganz zu Beginn der Periode», sagte die Bundespräsidentin. Sie ernte viel Gelächter und Applaus.
Erste Bundesrat-Sitzung in Aarau
Der Bundesrat hielt seine wöchentliche Sitzung erstmals in Aarau ab. Es war seit dem Jahr 2010 bereits die 19. Bundesratssitzung «extra muros», also «ausserhalb der Mauern». Mit solchen Sitzungen will der Bundesrat gemäss Bundeskanzlei «seine grosse Verbundenheit mit den verschiedenen Regionen unseres Landes zum Ausdruck bringen».
Amherd wählte die Stadt Aarau als Destination aus. Aarau wurde damit sozusagen zum zweiten Mal für kurze Zeit zum «Regierungssitz». Im Jahr 1798 war Aarau in der Zeit der Helvetik während einiger Monate die erste Hauptstadt der Schweiz. Auch das erste Bundeshaus der Schweiz wurde in Aarau gebaut.
Es war das erste Mal seit dem Jahr 2010, dass die gesamte Landesregierung im Kanton Aargau war. Damals hatte der Bundesrat zum Auftakt seiner traditionellen «Schulreise» gemeinsam ein farbig-abstraktes Bild gemalt – im Keller des Aargauer Kunsthauses.