Appenzell Ausserrhoden schafft Frühfranzösisch ab
Fertig «Bonjour»: Am Montag stimmte der Kantonsrat Appenzell Ausserrhoden einer Motion zur Abschaffung des Frühfranzösisch-Unterrichts an der Primarschule zu.

Das Wichtigste in Kürze
- Appenzell Ausserrhoden stimmte für die Abschaffung von Französisch an der Primarschule.
- Die zweite Fremdsprache soll künftig erst ab der Oberstufe unterrichtet werden.
- Englisch bleibt jedoch weiterhin Bestandteil des Unterrichts.
Der Kantonsrat Appenzell Ausserrhoden hat am Montag einer Motion zur Abschaffung des Französischunterrichts an der Primarschule zugestimmt. Die zweite Fremdsprache nebst Englisch soll erst ab der Oberstufe unterrichtet werden.
Mit 37 zu 26 Stimmen erklärte der Ausserrhoder Kantonsrat eine entsprechende Motion als erheblich. Der erhoffte Erfolg von Frühfranzösisch sei ausgeblieben, schrieben die Motionäre in ihrem Vorstoss.
Ausserdem «überfordert» eine zweite Fremdsprache leistungsschwache Primarschulkinder ihnen zufolge. Vielmehr solle anstelle von Frühfranzösisch-Lektionen etwa auf Fächer wie Deutsch und Mathematik in der Primarschule fokussiert werden.
Mit der Motion wurde nun die Ausserrhoder Regierung beauftragt, eine Gesetzesänderung auszuarbeiten, damit Französisch erst ab der Oberstufe unterrichtet wird.
Kantonsregierung schlägt Umwandlung der Motion vor
Die Kantonsregierung empfahl dem Parlament, die Motion in ein Postulat umzuwandeln. Bildungsdirektor Alfred Stricker (Parteiunabhängige) erklärte, dass zuerst Fakten zur Wirksamkeit des Frühfranzösisch-Unterrichts gesammelt werden sollten.
Dadurch wolle man einer «subjektiven, nicht verifizierten Wahrnehmung» entgehen. Ein Eingriff ins Volksschulgesetz beziehungsweise eine Änderung des Stundenplans verlange eine fundierte Datenbasis.
Diese Meinung teilten auch Gegner der Motion. Sie unterstrichen darüber hinaus die Wichtigkeit der französischen Sprache für den nationalen Zusammenhalt.
In den Primarschulen im Kanton Appenzell Ausserrhoden wird seit rund 30 Jahren Französisch unterrichtet. Dieser frühe Französischunterricht steht derzeit in den Parlamenten mehrerer Kantone auf dem Prüfstand.