Asylgesuche von Afghaninnen steigen im Vorjahresvergleich weiter an
Die Zahl der Asylgesuche in der Schweiz ist im Vorjahresvergleich im April um 38 Prozent gestiegen – vor allem aus Afghanistan.
Im April ist die Zahl der Asylgesuche im Vorjahresvergleich um gut 38 Prozent gestiegen. Ein Drittel der Gesuche stammte von Personen aus Afghanistan. Rund 400 dieser insgesamt 747 Gesuche standen im Zusammenhang mit einer Praxisänderung der Behörden.
Seit dem Sommer 2023 erhalten afghanische Frauen und Mädchen nach einer Einzelfallprüfung grundsätzlich Asyl in der Schweiz und können Ehegatten und Kinder nachziehen. Die Praxisänderung des Staatssekretariats für Migration (SEM) folgte nach einer Empfehlung der Europäischen Asylagentur (EUAA). Die Praxisänderung schlägt sich in der Asylstatistik des Bundes nieder.
2283 Asylgesuche im April 2024
Im April 2024 wurden gemäss einer Mitteilung vom Donnerstag in der Schweiz 2283 Asylgesuche registriert. Das waren zwar 4,2 Prozent weniger als im Vormonat. Gegenüber April 2023 – also vor der Praxisänderung bei den Afghaninnen – ist die Zahl der Asylgesuche aber um 38,3 Prozent gestiegen.
Rund 400 der insgesamt 747 Asylgesuche afghanischer Asylsuchender standen laut dem SEM im April 2024 in Zusammenhang mit der Praxisänderung. Diese ist politisch umstritten. Eine starke SVP/FDP-Minderheit in zuständigen Nationalratskommission möchte sie rückgängig machen.
Der Nationalrat wird in der Sommersession darüber entscheiden. Neben Afghanistan waren die Türkei, Eritrea, Algerien und Marokko die wichtigsten Herkunftsländer der Personen, die im April ein Asylgesuch stellten. Dies schrieb das SEM.
Schutzstatus für Geflüchtete aus der Ukraine
Im gleichen Monat wurde zudem 867 aus der Ukraine geflüchteten Personen der Schutzstatus S erteilt. In 1115 Fällen wurde er beendet. Bei 109 schutzsuchenden Personen wurde der Schutzstatus abgelehnt, weil die Kriterien nicht erfüllt waren.
Ebenfalls am Donnerstag publizierte das Bundesamt für Zoll und Grenzsicherheit (BAZG) die neusten Zahlen zur irregulären Migration in die Schweiz. Demnach griffen die Behörden im April 1570 illegal eingereiste Personen auf. Das waren weniger als im Vormonat und auch weniger im Vergleich mit April 2023.
Die irregulären Grenzübertritte erfolgten gemäss einer Mitteilung weiterhin in erster Linie an der Südgrenze im Tessin. Dort nahmen sie im Vergleich zum März leicht zu. Unter den im April rechtswidrig in die Schweiz eingereisten Migrantinnen und Migranten sind syrische Staatsangehörige am stärksten vertreten.