Äthiopien-Unfall: Mutter tot, Söhne verletzt – Spenden für Rega-Flug
Das Wichtigste in Kürze
- In Äthiopien ist eine in der Schweiz lebende Eritreerin bei einem Autounfall gestorben.
- Ihre beiden Söhne wurden verletzt und müssten mit der Rega in die Schweiz gebracht werden.
- Eine Spendenaktion für die Familie hat schon über 70'000 US-Dollar eingebracht.
Es ist ein Unglück, das die Gemeinde Steckborn TG bewegt. Eine in der Gemeinde wohnhafte Eritreerin war vor ein paar Wochen zusammen mit ihren beiden Söhnen nach Äthiopien gereist, um dort ihre Verwandten zu besuchen. Auf dem Rückweg zum Flughafen in Äthiopiens Hauptstadt Addis Abeba kommt es dann am 12. März zu einem tragischen Autounfall, bei dem sieben Familienmitglieder ums Leben kommen.
Die Mutter, ihre beiden Söhne und einige der Verwandten waren zu elft mit einem Kleinbus zum Flughafen unterwegs. Laut der Nachrichtenseite «Addis Standard» prallte dieser auf einer mehrspurigen Strasse in einen stehenden, defekten Lastwagen.
Bei dem heftigen Aufprall stirbt die in Steckborn TG wohnhafte Mutter, die Grossmutter und fünf weitere Verwandte. Die Buben (5 und 3) haben Glück und überleben den Crash. Der Fünfjährige wurde leicht verletzt, sein jüngerer Bruder aber schwer.
In Äthiopien erhält er nicht die nötige medizinische Behandlung und müsste deshalb sofort zurück in die Schweiz. Der Vater wartet dort bereits auf seine beiden Kinder. Es gibt aber ein Problem: Die Familie ist für die Rückführung nicht versichert. Die Kosten für einen Flug mit der Rega von Äthiopien in die Schweiz betragen 70'000 Franken.
Am 19. März, eine Woche nach dem Unfall, wurde deshalb ein Crowdfunding auf der Website «GoFundMe» gestartet, um das nötige Geld für die Familie zu sammeln. Der Spendenaufruf wurde auch in der Facebook-Gruppe «Vo Steckborn, für Steckborn» geteilt.
Ziel der Spendenaktion erreicht
Ein Blick auf die Spendenaktion zeigt, dass das Ziel von 70'000 US-Dollar (knapp 65'000 Franken) bereits erreicht ist. Auch Steckborner Firmen und Vereine gehören zu den Supportern, wie auf der Website zu sehen ist.
Grosse Unterstützung gibt es auch von der internationalen eritreischen Gemeinschaft. Die Spendenaktion lief deshalb auch unter dem Namen einer eritreischen Diaspora aus den USA. Die Idee dazu hatte aber eine in Steckborn TG wohnende Frau, die die Familie sehr gut kennt.
Das eritreische Paar kam demnach vor rund sieben Jahren nach Steckborn – als Flüchtlinge. Die beiden Kinder besuchen die Spielgruppe in der Gemeinde. Wie einem Kommentar zur Spendenaktion auf Facebook zu entnehmen ist, werden sie dort sehr vermisst.
Noch befinden sich die beiden Buben in Äthiopien. Sobald der dreijährige Bub stabil genug und bürokratisch alles geklärt ist, soll der Vater nach Äthiopien fliegen und seine beiden Kinder auf dem Rega-Flug zurück in die Schweiz begleiten.