Auch in der Schweiz: Gewalttaten gegen Medienschaffende nehmen zu
Reporter ohne Grenzen Schweiz (RSF) schaut besorgt auf die zunehmende Gewalt gegen Medienschaffende in der Schweiz. Die Organisation fordert mehr Sicherheit.
Das Wichtigste in Kürze
- Hass und Drohungen gegen Medienschaffende nehmen auch in der Schweiz zu.
- Die Organisation Reporter ohne Grenzen Schweiz fordert die Behörden zum Handeln auf.
- Die bereitgestellten Ressourcen zum Schutz der Medienschaffenden seien unzureichend.
Die Organisation Reporter ohne Grenzen Schweiz (RSF) fordert die Einsetzung eines Sonderbeauftragten des Uno-Generalsekretärs für die Sicherheit von Medienschaffenden. Hass und Drohungen gegen Journalistinnen und Journalisten nehmen laut RSF und der Gewerkschaft Syndicom auch in der Schweiz zu.
Die bisher im Rahmen der Uno geschaffenen Instrumente zur Gewährleistung der Sicherheit von Medienschaffenden seien unzureichend. Das hiess es am Montag in einer Mitteilung zum Internationalen Tag der Pressefreiheit. Der RSF Schweiz ruft deshalb die Schweizer Behörden auf, sich aktiv für die Einsetzung eines Sonderbeauftragten einzusetzen.
Innerhalb von zehn Jahren wurden nach der Zählung von RSF weltweit 1059 Medienschaffende ermordet. Die Straflosigkeit dieser Delikte liege immer noch bei fast 90 Prozent.
RSF bemängelt insbesondere die Koordination zwischen den verschiedenen Organisationen und Programmen der Uno. Diese befassen sich mit Fragen der Sicherheit von Medienschaffenden. Die bereitgestellten Ressourcen seien unzureichend.
Der Schutz der Sicherheit von Medienschaffenden sei eine absolute Notwendigkeit. Dies, um den öffentlichen Zugang zu freier, unabhängiger, vielfältiger und vertrauenswürdiger Information zu gewährleisten.
Laut Reporter ohne Grenzen Schweiz: Schweiz auf Rang 10
Laut der Rangliste der Pressefreiheit 2021 wird der Journalismus in nicht weniger als 132 Ländern stark behindert oder eingeschränkt. Das entspricht fast drei Vierteln der untersuchten Länder. Die Schweiz liegt gemäss Reporter ohne Grenzen Schweiz auf Rang 10. Ganz oben auf dem Podest stehen Norwegen, Finnland und Dänemark.
Angriffe auf die Pressefreiheit kommen in der Schweiz auf verschiedensten Ebenen vor. Das schrieb die Gewerkschaft Syndicom zum Tag der Pressefreiheit . Dazu gehörten Aggressionen durch Demonstrierende, Behinderung durch die Polizei sowie Recherche-Hindernisse durch das Polizeimassnahmengesetz. Kombiniert mit dem massiven Stellenabbau in den Redaktionen trage dieser «unheilvolle Mix zu einer Aushöhlung der gelebten Medienfreiheit bei».