Im Kanton St. Gallen werden drei Fachhochschulen unter einem gemeinsamen Dach mit neuem Namen und Logo zusammengeschlossen. Für den Abschluss eines jahrelangen Prozesses braucht es am 17. November ein Ja an der Urne. Der Grund sind jährliche Mehrkosten.
Wahlurne (Symbolbild)
Wahlurne (Symbolbild) - dpa

Treiber für die Veränderungen ist der Bund, der keine einzelnen Fachhochschulen mehr bewilligen und finanziell unterstützen will. Danach startete in vielen Kantonen ein langwieriger Prozess mit Fusionen verschiedener Ausbildungsstätten. Im Kanton St. Gallen bildete sich eine neue Fachhochschule heraus mit den Standorten Buchs, St. Gallen und Rapperswil-Jona.

Man sei nun auf der Zielgerade, sagte Bildungschef Stefan Kölliker (SVP) bei der Präsentation der Abstimmungsvorlage am Montag. Die neu strukturierte Fachhochschule mit Lehre und Forschung unter einem Dach sei «ein Meilenstein in der Ostschweizer Bildungslandschaft».

Voraussetzung ist nun noch ein Ja bei der Volksabstimmung. Grund dafür ist ein obligatorisches Finanzreferendum wegen jährlich wiederkehrender zusätzlicher Beiträge von rund 3,3 Millionen Franken.

Vor dem Prozess gab es in Buchs - in Zusammenarbeit mit der HTW Chur -, in St. Gallen und Rapperswil-Jona je eine Schule mit eigenem Rektorat mit jeweils unterschiedlichen fachlichen Schwerpunkten. Daran beteiligt waren umliegende Kantone.

Früh war klar, dass sich Graubünden am Zusammenschluss nicht beteiligen würde. Ein weiterer wegweisender Entscheid: St. Gallen wollte den Lead übernehmen. Die Regierung wird analog zur Universität St. Gallen einen Leistungsauftrag beschliessen und damit die Entwicklung der Schulen massgeblich steuern können.

Die neue Fachhochschule tritt unter dem Namen «Ost» auf. Sitz des Rektorats ist Rapperswil-Jona. Der Rektor - bereits gewählt ist Daniel Seelhofer - werde sich aber stark bewegen müssen und auch an anderen Standorten präsent sein, so Kölliker.

Entwickelt wurde unter anderem auch ein neues Logo (unter ost.ch), unter Beizug eines Markenspezialisten. Der Bildungschef nannte es «frisch, einprägsam und mutig». Das Logo solle den Jungen ins Auge fallen und ihnen im Gedächtnis haften bleiben.

In der Trägerkonferenz für die neue Fachhochschule vertreten sind Schwyz, Glarus, Appenzell Ausser- und Innerrhoden, der Thurgau, sowie das Fürstentum Liechtenstein. Für den Beitritt brauchte es jeweils Regierungs- und Parlamentsbeschlüsse.

Bei den Beratungen in den Parlamenten gab es auch Forderungen. Im Thurgauer Grossen Rat etwa wurde ein Ableger der Fachhochschule im Kanton Thurgau verlangt. Man habe dies zur Kenntnis genommen, sagte Kölliker. Dafür zuständig seien aber der neue Fachhochschulrat und das Rektorat.

Gibt es ein Ja bei der Volksabstimmung, nehmen Hochschulrat und Trägerkonferenz im Januar 2020 ihre Arbeit auf. Die operative Tätigkeit beginnt am 1. September 2020. Im Kantonsrat hatte es zum Zusammenschluss immer wieder kritische Stimmen gegeben. In der Junisession wurde die Vorlage dann aber ohne Gegenstimmen gutgeheissen.

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