Aufgepasst! Kaffee von Starbucks ist mancherorts teurer
In Freiburg bezahlt eine Nau.ch-Leserin im Starbucks für den gleichen Kaffee 30 Rappen mehr als in Bern oder Zürich. Der Konsumentenschutz kritisiert.
Das Wichtigste in Kürze
- Nau.ch-Leserin S. L.* zahlt für einen Starbucks-Cappuccino in Freiburg 6,50 Franken.
- Der gleiche Kaffee kostet in Berner und Zürcher Starbucks-Filialen 30 Rappen weniger.
- Für den Konsumentenschutz ist die Preisdifferenz unverständlich – und «verwirrend».
Am Wochenende bestellte Nau.ch-Leserin S. L.* in einer Starbucks-Filiale in Freiburg einen Cappuccino «Tall».
Für den Kaffee bezahlt sie 6,50 Franken – und ist verwirrt.
Gegenüber Nau.ch erklärt sie, wieso: «Am Bahnhof in Bern oder auch im Zürcher Glattzentrum zahle ich für den gleichen Cappuccino 6,20 Franken.» Also 30 Rappen weniger.
Auf Anfrage von Nau.ch erklärt das Unternehmen die Preisdifferenz: «In den 46 unternehmenseigenen Starbucks Coffee Houses in der Schweiz führen wir durchgehend einheitliche Preise. In den Coffee Houses, die von Linzenznehmern geführt werden, können abweichende Preise vorliegen.»
Aktuell gebe es in der Schweiz neun solcher Franchising-Betriebe – einer davon in Freiburg. Dort wird die Filiale von der Autogrill-Gruppe, Anbieter diverser Gastronomie-Dienstleistungen, betrieben.
Autogrill erklärt auf Anfrage: «Der Hauptgrund für unsere höheren Preise liegt darin, dass wir als Franchisenehmer Starbucks Franchisegebühren bezahlen müssen. Outlets, welche Starbucks selber betreibt, müssen diese Gebühr natürlich nicht zahlen.»
Preisänderungen würden dem Kaffee-Unternehmen im Voraus mitgeteilt, sodass interveniert werden könnte. «Wir nehmen nur Preisanpassungen vor, mit denen Starbucks einverstanden ist», heisst es bei Autogrill Schweiz auf Anfrage.
Für Kunden sind Preisdifferenzen «verwirrend»
Trotzdem stellt sich S. L.* die Frage: Ist es erlaubt, für das identische Produkt mehr zu verlangen?
Nau.ch hat beim Konsumentenschutz nachgefragt. «Es ist zulässig, dass dasselbe Produkt unterschiedlich viel kostet. Die Anbieter sind in einer freien Marktwirtschaft in der Preisgestaltung frei», erklärt Josianne Walpen.
Dennoch übt der Konsumentenschutz Kritik: «Es ist allerdings von einer internationalen Kette wie Starbucks nicht nachvollziehbar.» Auch für Kundinnen und Kunden seien die unterschiedlichen Preise «verwirrend».
Dass es sich dabei um einen Lizenz-Shop handelt, mache für die Konsumenten keinen grossen Unterschied. «Solange er gegen aussen eindeutig als Starbucks daherkommt.» Dies ist bei der Filiale in Freiburg der Fall.
Walpen ist überzeugt: «Wer regelmässig Kundin oder Kunde bei Starbucks ist, wird diese Differenzen sicher wahrnehmen und sich fragen, woher der Unterschied kommt.»
*Name der Redaktion bekannt