Studie

Augenpigmente verringern die Empfindlichkeit für blendendes Licht

Keystone-SDA
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Lausanne,

Eine Studie der Eidgenössischen Technischen Hochschule Lausanne erklärt im Ansatz das Blendeempfinden des menschlichen Auges.

Campus EPFl
Eine Studie der Eidgenössischen Technischen Hochschule Lausanne zeigt, welche Pigmente im Auge das Blendeempfinden mindern können. - Keystone

Bestimmte Pigmente im Auge vermindern das Gefühl, geblendet zu werden. Die Unterschiede in der Blendempfindlichkeit von Menschen lassen sich damit aber nicht erklären, wie die Eidgenössische Technische Hochschule Lausanne (EPFL) am Dienstag mitteilte.

Die Forscherinnen und Forscher der EPFL und des Hôpital Ophthalmique Julies-Gonin in Lausanne zeigten in einer Studie, dass eine höhere Dichte von Makulapigmenten im Auge das Blendungsgefühl durch blau gefiltertes Tageslicht reduziert. Das Makulapigment ist ein Pigment im zentralen Teil der Netzhaut, das blaues Licht absorbiert. Die Studie wurde in der Fachzeitschrift «Scientific Reports» veröffentlicht.

Höhere Dichte bedeutet nicht automatisch besseren Schutz

«Da wir eine physiologische Erklärung hatten, erwarteten wir, dass Personen mit einer höheren Dichte an Makulapigmenten besser vor Blendung geschützt sind», wurde Sneha Jain, Erstautorin der Studie, in der Mitteilung der EPFL zitiert. Zur Überraschung der Forschenden war dies jedoch nicht der Fall.

Das bedeutet laut den Forschenden, dass die Makulapigmentierung nicht die immer wieder beobachteten individuellen Unterschiede im Blendempfinden erklären kann: Die Pigmentdichte hat unter neutralen Tageslichtbedingungen keinen signifikanten Einfluss auf das Blendempfinden.

Blend-Empfinden führt zu Lichtmangel

Die Erkenntnisse über das Blend-Empfinden sind laut den Forschenden wichtig, da dieses zu einem Mangel an Lichtexposition führen kann. «Das Gefühl von Blendung ist der Hauptgrund dafür, dass Menschen die Jalousien schliessen und sich somit dem Tageslicht entziehen», erklärte Jan Wienold, leitender wissenschaftlicher Mitarbeiter am Labor für integrierte Designleistung (LIPID) an der EPFL.

Für Marilyne Andersen, die das LIPID leitet, ist «Lichtmangel eine zeitgenössische Krankheit.» Menschen hätten sich im Freien entwickelt, würden aber mittlerweile rund 90 Prozent der Zeit drinnen verbringen, wo die Helligkeit rund hundertmal geringer sei. «Wir leiden unter chronischem Lichtmangel», sagte sie.

Die Erkenntnisse sollen laut den Forschenden dazu dienen, Gebäude so zu gestalten, dass Menschen ihre Jalousien nicht schliessen müssen.

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