Roboter aus der Luft revolutionieren den Bau
Ein Forschungsteam hat den Einsatz von Flugrobotern im Bausektor untersucht.

Ein internationales Forschungsteam hat Flugroboter und ihr Potenzial im Bauwesen untersucht. Dabei ging es darum, wie diese Baumaterialien aus der Luft möglichst präzise verarbeiten können – ein Ansatz mit grossem Potenzial für schwer zugängliche Einsatzorte oder Arbeiten in der Höhe.
Roboterarme und 3D-Druckportale sind bereits auf Baustellen zu finden, allerdings meist als schwere, feststehende Systeme auf dem Boden. Auf unwegsamem Gelände oder in grossen Höhen stossen sie an ihre Grenzen, wie die Eidgenössische Materialprüfungs- und Forschungsanstalt (Empa) am Donnerstag in einer Mitteilung schrieb.
Herausforderungen bei Baudrohnen
Ein Forschungsteam unter der Leitung des «Laboratory of Sustainability Robotics» der Empa und der Eidgenössischen Technischen Hochschule Lausanne (EPFL) untersuchte deshalb, wie künftig Flugroboter eingesetzt werden könnten. Einsetzbar wären sie nämlich auch in schwer zugänglichen Gebieten. In einem Katastrophenfall könnten diese beispielsweise sofort eine provisorische Infrastruktur in abgelegenen Gebieten aufbauen, so die Forschenden.
Es gibt bereits Prototypen solcher Baudrohnen, die Bauteile setzen, Materialien schichtweise drucken oder Kabelstrukturen spannen können. An der Empa wurden beispielsweise Flugroboter programmiert, die in Schwärmen gemeinsam Materialien in Schichten für den Bau oder die Reparatur von Strukturen drucken.
Jedoch gibt es noch Herausforderungen: Die Technologie muss in den Bereichen Robotik, Materialwissenschaft und Architektur weiterentwickelt werden. Auch technische Probleme wie begrenzte Flugzeit, Tragfähigkeit und häufiges Aufladen der Batterien gilt es zu lösen.
Das Ziel: Intelligente Baudrohnen
Ziel seien Flugroboter, die verstehen, mit welchen Materialien und in welcher Umgebung sie bauen, und die das Bauwerk während des Baus intelligent optimieren, so die Forschenden weiter. Im neuen «DroneHub» im Forschungs- und Innovationsgebäude NEST der Empa können die Baudrohnen unter realen Bedingungen getestet werden.