Aus für AKW Mühleberg: So geht es für die BKW weiter
Am 20. Dezember stellt das AKW Mühleberg seinen Betrieb endgültig ein. Danach beginnen die Abbauarbeiten des Kernkraftwerks, die rund 14 Jahre dauern werden.
Das Wichtigste in Kürze
- Am 20. Dezember wird das AKW Mühleberg definitiv abgestellt.
- Damit wird die Stromproduktion für die BKW immer weniger wichtig.
- Künftig wolle das Unternehmen den Dienstleistungsbereich noch weiter ausbauen.
In rund drei Monaten ist es soweit: Das AKW Mühleberg geht vom Netz. Damit wird es das erste Schweizer Atomkraftwerk sein, das den Betrieb einstellt.
Für die BKW, der Eigentümerin des Kernkraftwerks, stehen mit der Schliessung einige Veränderungen bevor. «Das Unternehmen ist im Wandel», sagt BKW-Chefin Suzanne Thoma an einer Medienkonferenz.
Mehr Dienstleistungen
Konkret produziert die BKW ab 2020 einen Viertel weniger Strom. Der Strom, der dann noch produziert wird, stamme künftig zur Hälfte aus dem Ausland. Langfristig sei sogar die Frage, ob dieser überhaupt ersetzt wird.
Die Tendenz ist klar: Die BKW setzt künftig vermehrt auf Bereiche in der Dienstleistung. Das bestätigt auch Thoma: «Die Stromproduktion wird aus der Sicht des Unternehmens an Bedeutung verlieren.» Nebst der Zunahme im Dienstleistungsbereich wolle man aber auch in erneuerbare Energien investieren.
Langsames Herunterfahren des AKW Mühleberg
Die definitive Abschaltung des Atomkraftwerks in Mühleberg wird am 20. Dezember durchgeführt. Obwohl der Reaktor theoretisch innert wenigen Sekunden heruntergefahren werden könnte, verzichtet die BKW darauf.
Dies weil Martin Saxer, Leiter des Kernkraftwerks Mühleberg, die Anlage schonend herunterfahren will. «Wir werden die Leistung fortlaufend reduzieren, bis wir den Reaktor schliesslich mit zwei Knöpfen definitiv abstellen», sagt er.
Anschliessend folgt der Abbau des Kernkraftwerks, welcher sich über mehrere Jahre erstrecken wird. 2034 soll das Areal schliesslich wieder genutzt werden können.
Politik gefordert?
Und wie geht's nach der Schliessung des AKW Mühleberg mit der Stromproduktion weiter? «Dass die Schweiz aus der Kernenergie aussteigt, war ein politischer Entscheid», sagt Thoma. Doch man würde heute für Kernanlagen sowieso keine Investoren mehr finden.
Umso wichtiger seien Investitionen in erneuerbare Energien, wie Wind oder Solar. Zum Solarstrom sagt Thoma: «Diese Technologie hat wie jede andere ihre Vor- und Nachteile. Doch ich bin sehr dafür, dass man das seriös prüft.»