Axa Schweiz schafft Titel und Hierarchien ab
Der Versicherungskonzern Axa will seine Mitarbeiter stärker gleichstellen. Eine neue Arbeitsorganisation und ein neues Bonussystem sind die Basis dafür.
Das Wichtigste in Kürze
- Der Versicherer Axa Schweiz schafft Titel auf Visitenkarten und in seinem Organigramm ab.
- Die Mitarbeiter sollen sich dadurch stärker auf Augenhöhe begegnen können.
- Zudem wird das Lohn- und Bonisystem transparenter und fairer gestaltet.
Der Versicherungskonzern Axa Schweiz verzichtet künftig auf Titelbezeichnungen auf seinen Visitenkarten und in seinem Organigramm. So soll eine Arbeitsorganisation auf Augenhöhe geschaffen werden, sagte Axa-Personalchefin Daniela Fischer in einem «Blick»-Interview. Direktorinnen oder Vize-Präsidenten werde es künftig nicht mehr geben.
Zudem hat Axa ein neues Lohnsystem eingeführt, das mehr Transparenz in Bezug auf Boni verspricht. Dieses sei «weniger willkürlich als das alte System», sagte Fischer. Der variable Bonusanteil sei nun fest im Arbeitsvertrag vermerkt und für alle Angestellten auf einer Stufe gleich.
Axa läutet kulturellen Wandel im Unternehmen ein
Die Änderungen seien Teil eines kulturellen Wandels innerhalb des Unternehmens. «Ich persönlich war eh nie ein Fan von Statustiteln oder -symbolen», sagte Daniela Fischer dem «Blick». Sie verfestigten veraltete hierarchische Strukturen.
Axa wolle eine Arbeitsumgebung schaffen, in der die Position der Mitarbeiter im Unternehmen keinen Einfluss auf ihren Beitrag hat. Fischer zufolge passe die Abschaffung der Titel gut in eine sich schnell verändernde Arbeitswelt. Das Unternehmen hat nun 13 Verantwortungsstufen und 450 Jobprofile neu definiert.
Vor allem junge Menschen profitierten von diesem neuen System, da sie nicht mehr lange auf Beförderungen warten müssten. Fischer ist überzeugt: «Mit den 13 Verantwortungsstufen sind die Entwicklungsschritte auf der Karriereleiter kleiner». Dies entspricht dem Wunsch der jüngeren Generation, schnell etwas im Unternehmen bewegen zu können.