Axpo eröffnet in Domat/Ems grösste Anlage für «grünen Wasserstoff»
Axpo startet die grösste Anlage für «grünen Wasserstoff» in der Schweiz, welche jährlich bis zu 350 Tonnen produziert.
Der Energiekonzern Axpo hat in Domat/Ems GR die grösste Schweizer Anlage für «grünen Wasserstoff» eröffnet. Sie produziert jährlich bis zu 350 Tonnen Wasserstoff und nutzt dafür den Strom des Wasserkraftwerks Reichenau. Mit der Anlage könne pro Jahr 1,5 Millionen Liter Dieseltreibstoff eingespart werden, schrieb der Energiekonzern am Freitag in einer Mitteilung.
Sie sei damit die schweizweit grösste Anlage zur Produktion von CO2-neutralem Wasserstoff. Mit ihrem direkten Anschluss an ein Flusswasserkraftwerk produziere die Anlage nach rund einem Jahr Bauzeit klimaneutral und sei somit ein Pionierprojekt.
Der Wasserstoff wird gemäss Mitteilung direkt vor Ort verdichtet, damit er künftig einfach zu Tankstellen und Industriekunden geliefert werden kann. «Es gibt noch ein paar Hürden zu meistern, aber Axpo ist vom Potenzial des grünen, nachhaltigen und erneuerbaren Energieträgers überzeugt», sagte Axpo-CEO Christoph Brand gemäss Mitteilung.
Energiewende: Grüner Wasserstoff als zentrales Puzzlestück
Die Anlage in Domat/Ems wurde am Freitag mit Vertreterinnen und Vertretern aus Politik und Wirtschaft eingeweiht. Anwesend waren die Bündner Regierungsrätin und Energiedirektorin Carmelia Maissen, Mitte-Nationalrat Martin Candinas sowie Gemeinderäte aus der Standortgemeinde Domat/Ems.
Grüner Wasserstoff gehört laut Axpo vor allem im Bereich der Industrie und der Mobilität zu den wichtigen klimafreundlichen Energieträgern und sei ein zentrales Puzzlestück im Zuge der Dekarbonisierung. Die Aufnahme von Wasserstoff in den Energiemix dürfte eine immer wichtigere Rolle in der künftigen Versorgungssicherheit spielen.
Axpo wolle Wasserstofftechnologien weiter vorantreiben. Zusammen mit der Schifffahrtsgesellschaft des Vierwaldstättersees plant der Energiekonzern etwa das erste mit «grünem Wasserstoff» betriebene Passagierschiff. Auch beteilige man sich an Wasserstoff-Projekten in Frankreich und Italien.