Baden: Schulverpflegungs-Auftrag weg – lokale Firma in Existenznot
Die Stadt Baden hat den Verpflegungsauftrag für die Schule Rütihof neu vergeben – an zwei Zürcher Unternehmen. Damit gerät ein lokaler Lieferant in Existenznot.

Das Wichtigste in Kürze
- Neu beliefern zwei Zürcher Unternehmen die Schule Rütihof mit Essen.
- Bisher war der Verpflegungsauftrag bei einer lokalen Firma, die nun in Existenznot gerät.
Ruedi Vogel produziert in der Mensa der Kantonsschule Wettingen AG jede Woche 430 Menüs für die Schule Rütihof.
Das wird sich für Vogel und seine Einzelfirma allerdings schon bald ändern. Denn die Stadt Baden musste den Verpflegungsauftrag der Schule für das neue Schuljahr neu ausschreiben. «Die gesetzlichen Vorgaben lassen uns keinen Spielraum», sagt Mirjam Obrist, Leiterin Bildung und Sport bei der Stadt Baden AG, dem «Badener Tagblatt».
Der Verpflegungsauftrag wurde nun an zwei grosse Zürcher Unternehmen vergeben. Die Menu and More AG sowie die SV (Schweiz) AG.
Obrist rechtfertigt: «Unsere Partnerin ist die Mensa der Schule Burghalde, die im Auftrag der SV Group vor Ort in Baden kocht und ausliefert.» Auch Spreitenbach, wo Menu and More diesen Sommer einen neuen Standort beziehen wird, sei nicht weit weg.
Kündigung existenzbedrohend
Vogel ist dennoch enttäuscht. Denn die Kündigung ist für ihn existenzbedrohend. «Fünfzig bis sechzig Prozent meines Umsatzes fallen künftig weg», sagt er.
Er hätte seine Infrastruktur ausbauen müssen, um den neuen Anforderungen gerecht zu werden. Vogel hätte sich gewünscht, dass man im Vorfeld den Dialog gesucht hätte.
Für ihn ist es unverständlich, dass nun zwei Unternehmen aus Zürich den Zuschlag erhalten haben.
Trotz anstehender Herausforderungen gibt Vogel nicht auf. Er plant bereits neue Wege zur Kompensation des verlorenen Auftrags.
Und konnte bereits einen ersten Erfolg verbuchen. Neu zählt das Kantonsspital Baden zu seinen Kunden.
Weitere lokale Lieferanten betroffen
Auch andere lokale Lieferanten sind laut dem «Badener Tagblatt» von der Neuvergabe des Verpflegungsauftrags betroffen.
Für «Arwo» macht der Verlust des Auftrags etwa zehn Prozent der gesamthaft produzierten Mittagessen aus. Das «Lernwerk» verliert 15 Prozent des Jahresumsatzes.