Neue BAG-Chefin stellt Corona-Kampagne auf orange um
Nach 15 Tagen informiert das BAG am Freitag wieder über die neusten Entwicklungen zu Covid-19. Direktorin Anne Lévy stellt die aktualisierte Kampagne vor.
Das Wichtigste in Kürze
- Mehr als zwei Wochen war es seitens BAG still zu den neusten Corona-Entwicklungen.
- Am Freitagnachmittag stellt die neue Direktorin Anne Lévy die Kampagne in Orange vor.
- Hauptziel sei es, die Neuinfektionen jetzt wieder herunterzubringen.
Die neusten Entwicklungen zum Coronavirus beunruhigen. Zuletzt waren die täglichen Infektionszahlen dreimal vierstellig. Meldungen zu Testmaterial, das knapp wird, häufen sich.
Inmitten dieser zunehmenden Akzentuierung der Covid-Situation stand beim BAG die Amtsübergabe an. Anne Lévy übernahm am 1. Oktober von Pascal Strupler und informierte heute an der Seite von Virginie Masserey und Nora Kronig. Stefan Kuster steht nicht mehr in der Öffentlichkeit.
«Wir sind gut aufgestellt, um auch die nächsten Monate zu meistern, auch wenn schwierige Monate auf uns zukommen», betonte Anne Lévy vor den Medien. Dass die Corona-Zahlen schnell und schweizweit steigen, verunsichere das BAG hingegen, so Lévy. Hauptziel sei es jetzt, die Zahlen wieder herunterzubringen. Dies mit der neuen Kampagne in Orange.
#CoronaInfoCH Wichtiger denn je: Anstieg der Infektionszahlen stoppen.https://t.co/SLtGsAdZhN pic.twitter.com/kkVZcSqAlf
— BAG – OFSP – UFSP (@BAG_OFSP_UFSP) October 9, 2020
Die Farbe habe Signalwirkung und zeige eine neue Phase der Pandemie auf. «Wir brauchen die Hilfe der Bevölkerung».
«Es wird keine Impfpflicht geben»
Virginie Masserey, Leiterin Sektion Infektionskontrolle erklärte, es sei noch nicht klar, wann ein Impfstoff bereitstehen werde, in welchem Umfang und für welche Personen. Die Kantone würden jedoch alles dafür vorbereiten. Ein Covid-19-Impfstoff müsse auf alle Fälle erst noch durch Swissmedic validiert werden.
«Eine Impfpflicht wird nicht verhängt werden, jeder einzelne muss dies selber entscheiden können», betonte sie.
Obergrenze für Privatanlässe?
Auf die Frage, ob es Personen-Obergrenzen für Privatanlässe geben müsste, erklärte das BAG, für solche Vorgaben seien die Kantone zuständig.
Die Dauer der Quarantäne werde zurzeit im BAG überprüft, sagte Masserey auf die Frage eines Journalisten. Der aktuelle Zeitpunkt sei dafür aber nicht angemessen, betonte sie.
Es gäbe keine Schätzung, wie viele Schweizer sich an die Quarantäne-Pflicht halten würden, so Anne Lévy auf die entsprechende Frage. Es sei zudem in der Verantwortung der Kantone, deren Einhaltung zu überprüfen.
Die Zukunft werde zeigen, ob wir uns zurzeit in einer zweiten Welle befinden. Dies seien aktuell die Vorläufer-Zeichen dafür. Das BAG hoffe, dass die Massnahmen und das Verhalten der Bevölkerung es erlauben, sie im Griff zu haben oder zu verhindern, betonte Virginie Masserey.
Es sei auf alle Fälle das Ziel, um jeden Preis eine zweite Aufforderung an die Bevölkerung, zu Hause zu bleiben, zu vermeiden.
«Wir haben genug Tests»
Zurzeit werden in der Schweiz täglich um die 15'000 Personen auf das Coronavirus getestet. Anne Lévy erklärte, dass genug Corona-Tests vorliegen würden und auch noch Tests an Lager seien. Es sei auch nicht nötig, dass diese unbedingt in der Schweiz produziert werden müssten. «Wir sind im Moment gut aufgestellt».
Die Schnelltests würden zurzeit im Referenzlabor in Genf validiert.