Lévy, Kopp & Co: Die Frauen übernehmen das Corona-Zepter
Im Bundesamt für Gesundheit kommt es vor dem Corona-Winter zu Wechseln an der Spitze. Fast alle neuen Schlüsselpositionen werden dabei neu von Frauen besetzt.
Das Wichtigste in Kürze
- Das Bundesamt für Gesundheit stellt sich mitten in der Pandemie personell neu auf.
- Die Schlüsselpositionen werden dabei neuerdings fast durchgehend von Frauen besetzt.
- Studien legen nahe, dass weiblich geführte Staaten die Corona-Krise bestens meisterten.
Über Monate hinweg verfolgte die Bevölkerung im Frühling die Informationen der Gesundheitsbehörden. Absender: Daniel Koch, BAG-Krisenchef Patrick Mathys und natürlich Bundesrat Alain Berset.
Ab Oktober wird sich allerdings ein völlig anderes Bild zeigen. Am 1. Oktober übernimmt Anne Lévy die Direktion des Bundesamts für Gesundheit von Pascal Strupler. Gestern Donnerstag machte Nau.ch nun publik: Die 48-jährige erhält weitere Unterstützung.
Christine Kopp, aktuell Vizedirektorin beim Schweizerischen Roten Kreuz (SRK), leitet künftig das Krisenmanagement im Amt. Und: Mit Andrea Arz de Falco übernimmt die aktuelle Vize-Direktorin die Schlüsselstelle an der Spitze der Abteilung für Übertragbare Krankheiten. Stefan Kuster, der Nachfolger von Daniel Koch, gibt diese nach wenigen Monaten wieder ab.
Wer wird zur neuen «Mrs. Corona»?
Somit stehen an der Spitze der zentralen BAG-Stellen künftig fast ausschliesslich Frauen. Bereits seit einigen Wochen stärker eingebunden wird auch Virginie Masserey, die Leiterin der Sektion Infektionskontrolle.
Wer von den Top-Beamtinnen im Herbst und Winter zum neuen Gesicht der Corona-Kommunikation wird, ist aktuell noch unklar. Anne Lévy will offenbar in den nächsten Wochen einige organisatorische Pflöcke einschlagen.
Sicher scheint aber, dass die Frauen neben Gesundheitsminister Berset das Corona-Zepter übernehmen. Das ist nicht ganz unerheblich: Studien zeigen, dass andere Länder mit Frauen an der Spitze gute Erfahrungen in der Bekämpfung des Coronavirus machten.
Studie: Frauen meistern Corona-Krise besser als Männer
Ende Juli kamen zwei britische Forscherinnen zum Schluss, dass weiblich geführte Staaten das Virus besser in den Griff bekommen haben. So liegt die Zahl der Toten in «Frauen-Ländern» deutlich tiefer als in von Männern geführten Staaten.
Die Schweiz lässt sich mit den sieben Bundesräten unter Präsidentin Simonetta Sommaruga schlecht in diese Untersuchung einordnen. Jedenfalls geben die Studien Anlass zur Hoffnung.