Die Immobilien Basel-Stadt (IBS) gab Mieterhöhungen an über 2000 Parteien im Kanton heraus – knickte jedoch ein, als einige Mieter Einspruch einlegten.
Im Glögglihof Riehen BS.
Die Wohnanlage Im Glögglihof in Riehen BS. - Screenshot Google Maps

Das Wichtigste in Kürze

  • Über 2000 Mietparteien im Kanton Basel-Stadt wurde die Miete seitens der IBS erhöht.
  • Mehrere Bewohner legten Widerspruch ein, was von der IBS umgehend akzeptiert wurde.
  • Ein betroffener Mann vermutet, Grund sei eine ohnehin bereits überhöhte Miete.
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Anfang des Jahres wurde mehr als 2000 Mietparteien von der Immobilien Basel-Stadt (IBS) die Miete erhöht. Dies berichtet die «bz Basel».

Die IBS ist die Verwalterin des milliardenschweren Immobilienportfolios des Kantons und der Pensionskasse Basel-Stadt (PKBS). Als Grund wurde ein gestiegener Referenzzinssatz genannt.

Grundsätzlich dürfen Vermieter den gestiegenen Referenzzinssatz – den durchschnittlichen Zinssatz aller Hypotheken in der Schweiz – auf die Mieter umlegen. Gleichzeitig sind sie aber auch verpflichtet, einen sinkenden Referenzzinssatz weiterzugeben.

Doch einige Mieter der Wohnsiedlung Im Glögglihof in Riehen stellten sich dagegen und legten Einspruch ein. Mit Erfolg, wie die Zeitung nun schreibt.

Im Glögglihof Riehen BS
Die Position der Wohnsiedlung Im Glögglihof in Riehen BS. - OpenStreetMaps

Mieter wehrte sich gegen Preiserhöhung

Einer dieser betroffenen Mieter ist ein Mann, der mit seiner Familie in einer 4½-Zimmer-Wohnung im Glögglihof lebt. Die geplante Mietpreiserhöhung hätte für ihn eine monatliche Mehrbelastung von rund 70 Franken bedeutet. Er legte Einspruch ein.

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Überraschenderweise kam es daraufhin nicht einmal zu einer Verhandlung. Nur wenige Tage nach der Vorladung an die Parteien teilte die IBS mit, dass sie von der Mietpreisanpassung absehen werde.

Die Miete sei verglichen mit ähnlichen Wohnungen schon über dem Durchschnitt gelegen, vermutet der Mieter als Grund für das Einlenken.

Insgesamt gingen zwölf Einsprüche ein. Mit allen Parteien konnte sich geeinigt werden, erklärt gegenüber der «bz Basel» Max-Eric Laubscher, Mitglied der PKBS-Geschäftsleitung.

Die Rücknahme der angekündigten Mieterhöhungen gilt jedoch nur für jene, die auch Einspruch eingelegt haben. Ein kleiner Anteil derer, die von der IBS zuvor Post bekamen.

Kritik an mangelhaften Senkungen

In der Vergangenheit hätten Vermieter oftmals gesunkene Referenzzinssätze nicht vollständig an ihre Mieter weitergegeben. Dies kritisiert laut der Zeitung der Mieterverband. Bei IBS entgegnet man jedoch, dass man verpflichtet sei, angemessene Renditen zu erzielen.

Der kämpferische Glögglihof-Mieter kritisiert dies: «IBS verhält sich wie eine private Firma, die auf Maximierung der Gewinne aus ist.» Von einer fairen Mietzinspolitik könne seiner Meinung nach keine Rede sein.

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