Basel: Riesenpenis im Tinguely-Museums spritzt illegal
Wegen des Bewässerungsverbots in Basel erhält die Stadtgärtnerei zahlreiche Beschwerde-E-Mails – während eine umstrittene Skulptur weiter Wasser verspritzt.
Das Wichtigste in Kürze
- Viele Basler Bürger sind über das Bewässerungsverbot in bestimmten Zonen empört.
- Die Stadtgärtnerei hat dies zum Schutz vor dem Japankäfer verhängt.
- Ein Kunstwerk im Solitude-Park spritzt weiterhin Wasser, was für Unverständnis sorgt.
Durch das bestehende Bewässerungsverbot im Kampf gegen den Japankäfer stösst die Stadtgärtnerei Basel auf Herausforderungen in der Kommunikation mit der Bevölkerung.
Sie kontrolliert die beiden vom Verbot betroffenen Zonen: die rote Zone, welche als Befallszentrum gilt und die erweiterte Pufferzone.
Während in der roten Zone jegliche Bewässerung untersagt ist, ist sie in der Pufferzone unter Einhaltung bestimmter Regeln zugelassen. Diese Unterscheidung scheint für viele Bürger unklar und schwierig nachvollziehbar zu sein, was zu einigen empörten Rückmeldungen an die Stadtgärtnerei führt. Darüber berichtet die «Basler Zeitung».
Verbot wird durch Sozialkontrolle durchgesetzt
Zur Durchsetzung des Bewässerungsverbots setzt die Stadtgärtnerei auf Sozialkontrolle, da sie nicht die Ressourcen hat, zusätzliche Kontrollpersonal zu beschäftigen. Es wird erwartet, dass Bürger auf mögliche Regelverstösse ihrer Nachbarn aufmerksam machen. Dieser Ansatz scheint zu funktionieren, da die Behörde Hinweise und Anrufe aus der Bevölkerung erhält.
Nichtsdestotrotz gibt es auch Ausnahmen von diesem Verbot. So haben Familien die Erlaubnis, während der sengenden Sommertage Planschbecken für ihre Kinder aufzustellen. Die Bedingung dafür ist, dass das Wasser in den Pools bleiben muss und es ist strengstens untersagt, diese Pools danach auf dem Rasen zu entleeren.
Bei Missachtung des Bewässerungsverbots könnte theoretisch ein Bussgeld fällig werden. Wobei der genaue Betrag unbekannt ist. Weitgehend scheint bisher jedoch ein klärendes Gespräch mit den Betroffenen auszureichen.
Kontroverse rund um Kunstwerk im Solitude-Park
Ein Kunstwerk namens «Foot Fountain» in Form eines Riesenpenis, das von der argentinischen Künstlerin Mika Rottenberg geschaffen wurde, bereitet den Stadtgärtnerei-Behörden laut «BaZ» jedoch Kopfschmerzen.
Dieses Kunstwerk ist eine «Bewässerungsanlage», die in der verbotsbelegten Befallszone steht. Es verspritzt weiterhin täglich Wasser und befeuchtet somit den Rasen. Obwohl es eigentlich abgeschaltet werden sollte, ist es laut den Behörden Aufgabe des Tinguely-Museums, für dessen Stilllegung zu sorgen.
Ausblick für zukünftige Massnahmen
Die Stadtgärtnerei hofft, dass das Bewässerungsverbot bald gelockert werden kann, sobald der Japankäfer nicht mehr fliegt. Nachdem die ausgetrockneten Sport- und Rasenflächen wieder bewässert wurden, soll die nächste Phase des Kampfes gegen den Schädling beginnen.