Basel: Tanzende Tram-Fahrerin – das sind die Konsequenzen
Nachdem Videos einer singenden und tanzenden Drämmlerin aufgetaucht sind, ziehen die Basler Verkehrs-Betriebe die Schraube an.
Das Wichtigste in Kürze
- Ein Tiktok-Video erbost in Basel die Tramfahrer.
- Das sagen die Verkehrs-Betriebe zur tanzenden Drämmlerin.
«Bei uns gilt in Sachen Sicherheit Nulltoleranz», schreibt Bruno Stehrenberger seinen Mitarbeitenden. Der Direktor der Basler Verkehrs-Betriebe (BVB) stellt im internen Dokument klar: «Wir verurteilen sicherheitsrelevante Verstösse grundsätzlich aufs Schärfste.»
Hintergrund seines Schreibens seien die in sozialen Medien aufgetauchten Videos einer Person aus dem Fahrdienst.
Gemeint sind die Filmsequenzen, die eine Drämmlerin zusammen mit weiteren auf die Plattform TikTok hochgeladen hat. Mittlerweile sind sie wieder gelöscht.
Die Wagenführerin soll – so verschiedene Quellen – zwar am Montag ein Tram gefahren haben, dürfte aber wiederholt freigestellt worden sein. Bestätigen mochte das BVB-Sprecher Matthias Steiger aus Gründen des Persönlichkeitsschutzes nicht. Er ergänzt aber: «Der aktuelle Vorfall wird derzeit intern untersucht.»
Sonnenuntergang fotografiert – entlassen
Ein anderer Drämmler hat vor etwa eineinhalb bis zwei Jahren während der Fahrt über die Dreirosenbrücke einen Sonnenaufgang fotografiert. Er wurde umgehend entlassen.
Die Kündigung wurde anschliessend vom Verwaltungsgericht annulliert. Der Fehler, den die BVB in diesem Fall gemacht haben sollen: Sie hätten es verpasst, den Mitarbeiter zuerst zu ermahnen.
Vergleicht man die beiden Fälle, so erstaunt, dass die Drämmlerin weiterhin für die BVB arbeiten darf. Womöglich haben die BVB aus dem anderen Fall ihre Schlüsse gezogen und gehen nun anders vor.
Abschied von TikTok
Die BVB sind seit Dezember vergangenen Jahres selbst mit einem eigenen Kanal auf TikTok präsent. Doch damit ist bald Schluss. In einer internen Information teilt das ÖV-Unternehmen mit, dass die Kommunikationsstrategie 2024–2026 verabschiedet worden sei.
Und: «Auf eine Weiterführung des offiziellen TikTok-Kanals der BVB wird ab 1. Oktober 2024 bis auf Weiteres verzichtet.» Noch zwei Tage zuvor hat Mediensprecher Steiger erklärt: «Derzeit wird geprüft, wie dieser weiterentwickelt werden kann.»
Auf die Kehrtwende gibt es keine Antwort. Steiger schreibt: «Da es sich um eine interne Information handelt, kommentieren wir diese nicht öffentlich.»
Nach mehreren Hinweisen in Medienmitteilungen soll dieser Kanal offenbar durch die Hintertüre gestoppt werden.
Hinweis: Dieser Artikel von Fabian Schwarzenbach wurde zuerst im Basler Newsportal «OnlineReports» publiziert.