Basel: Wohnungen statt Hospiz? Anwohnende sauer
Aufregung im Gellert-Quartier: Das Palliativzentrum Hildegard soll einem grossen Mehrfamilienhaus weichen. Das zerstöre das Stadtbild, sagen Kritiker.
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Das Wichtigste in Kürze
- Eine Publikation im «Kantonsblatt» zum Basler Gellert-Quartier sorgt für Aufregung.
- Anstelle eines Palliativzentrums soll dort ein achtstöckiges Mehrfamilienhaus entstehen.
- Einsprachen sind vorprogrammiert.
Das Palliativzentrum Hildegard im Gellertquartier in Basel wird abgerissen. Anstelle dessen soll neuer Wohnraum geschaffen werden – in Form eines riesigen Mehrfamilienhauses. Bis zu acht Stockwerke sind vorgesehen, steht in der Baupublikation des «Kantonsblatt».
Das geht einigen Anwohnenden gegen den Strich: Sie überlegen sich, Einsprache zu erheben, wie die «Basler Zeitung» schreibt.
Neubau würde «deplatziert» wirken
Das unterstützt auch der Neutrale Quartierverein St. Alban-Gellert. Sie seien nicht gegen die Schaffung von neuem Wohnraum, erklärt die Präsidentin Beata Wackernagel. Aber: Der Neubau würde «deplatziert» wirken und «starken Schatten» werfen.
Am St.-Alban-Ring, wo die Klinik steht, gibt es viele alte Häuser. Wackernagel: «Ein sieben-, acht- oder neunstöckiges Gebäude würde die Strasse von der Wirkung her stark verändern.»
Die Pläne sind noch nicht konkret. Es soll zuerst herausgefunden werden, was an diesem Standort überhaupt möglich ist, so Felix Bürgel gegenüber der «BaZ». Er ist der Präsident der Hildegard-Hospiz-Stiftung. «Als Neubau kommt aus zonen-rechtlichen Gründen nur eine Wohnliegenschaft infrage.»
Das Palliativzentrum, in welchem Menschen mit chronischen oder lebensbedrohlichen Krankheiten behandelt werden, wird an einem anderen Standort weitergeführt: beim Bethesda-Spital an der Gellertstrasse. Allerdings wird das Zentrum nicht mehr gleich heissen.