Basler Antikenmuseum erhält koptische Textilkunst als Dauerleihgabe
Das Antikenmuseum erhält als Dauerleihgabe 150 koptische Textilien aus Basler Privatbesitz.
Die ägyptische Sammlung des Antikenmuseums hat rund 150 koptische Textilien aus Basler Privatbesitz als Dauerleihgabe erhalten. Sie stammen aus der Sammlung von Carl Leonhard Burckhardt und Ida Mariann Burckhardt-Reinhard, die einst in Alexandria lebten und Handel betrieben, wie das Museum am Dienstag mitteilte.
Bei den farbenprächtigen Textilien handle es sich um Bildwirkereien aus Leinen und Schafwolle, die technisch mit den mittelalterlichen Tapisserien verwandt seien. Sie stammen aus der kurzen Blütezeit des einst christianisierten respektive koptischen Ägyptens im 5. und 6. Jahrhundert n. Chr.
Die Bildmotive erinnern gemäss Communiqué zum Teil an pharaonische oder griechische Sagenbilder, die jedoch christlich umgedeutet wurden.
Vom Horusknaben zur Madonna
So sei zum Beispiel die Göttin Isis mit dem Horusknaben zur Madonna mit dem Jesuskind und der reitende Horus, der seinen Widersacher Seth harpuniert, zum Urbild des Drachentöters geworden, den die christliche Mythologie als Heiligen Georg kennt.
Die Kollektion koptischer Textilien, die sich nun im Antikenmuseum Basel befindet, geht auf die Sammlung von Carl Leonhard Burckhardt (1902–1965) und Ida Mariann Burckhardt-Reinhard (1905–1981) zurück. Sie lebten in Alexandria und waren im Baumwollhandel tätig.
Nach dem Tod Carl Leonhard Burckhardts kam die Witwe 1966 mit ihren Kindern nach Basel. Damals sei ein grosser Teil der bedeutenden Sammlung an das heutige Museum der Kulturen gelangt.