Basler Fasnachtsplakette 2025 spielt auf Diversität und ESC an
Die Basler Fasnacht 2025 präsentiert ihre Plakette mit dem Motto «Syg wie de wottsch», das die individuelle Freiheit und Vielfalt zelebriert.
Die Plakette der Basler Fasnacht 2025 trägt das Motto «Syg wie de wottsch». Sie stellt eine fiktive Fasnachtsfigur dar, die gleich mehrere Kostüme in sich vereint. Dabei geht es um individuelle Freiheit sowie indirekt um die Austragung des ESC in Basel, wie das Fasnachts-Comité bei der Vernissage am Samstag erklärte.
Das Rennen unter den 112 Eingaben machte der Entwurf des Grafikers Guido Happle, dem die Ehre des Plakettenkünstlers zum vierten Mal zufällt. Das Motiv auf seiner «Blaggedde» zeigt eine Kombination aus den sechs Fasnachtsfiguren Ueli, Harlekin, alte Tante, Waggis, Pierrot und Blätzlibajass. Wie man anhand der Instrumente und Utensilien erkennen kann, ist diese Figur Tambour, Pfeifer, Tambourmajor, Vorträbler,
Schnitzelbank, Wagenclique und Guggenmusiker zugleich.
Eine Hommage an Vielfalt und Selbstbestimmungsrecht
«Ein herrliches Durcheinander,wie man es nur auf der Fasnacht sieht und das auf einer Plakette vereint – diese Idee hat das Comité überzeugt», sagten der Plaketten-Verantwortliche Mathias Brenneis. Das Motiv greife das Selbstbestimmungsrecht und die Gender-Thematik auf – ein Thema, das die Fasnacht schon immer verinnerlicht habe. Schliesslich könnten hier alle so sein, wie sie sich wohl fühlen, sagte Brenneis. Ob man hierbei eine Analogie zum ESC macht, sei jedem selbst überlassen.
Beim Entscheid des Comités kurz nach den Sommerferien war noch nicht bekannt, dass Basel zum Austragungsort des Eurovision Song Contest gekürt wird. Die Idee einer Kombination von mehreren Fasnachtsfiguren habe er schon vor ein paar Jahren gehabt, sagte Guido Happle an der Vernissage. Mit der Diskussion um das dritte Geschlecht sei dies wieder aktuell geworden.
Eurovision Song Contest als Inspirationsquelle
Er selbst sei schon seit vielen Jahren grosser ESC-Fan. Daher habe dieser Anlass beim Entwerfen der Plakette eine grosse Rolle gespielt. Hätte eine andere Stadt das Rennen um die Austragung für sich entschieden,so wäre es halt es ein Schweizer Sujet geworden, sagte Happle.
Wie üblich hatte das Comité über die Entwürfe zur Kupfer-Plakette zu entscheiden. Erst nachher erarbeitete es zusammen mit dem Künstler die Goldvariante. Dort wird mit einer Herzform als Ergänzung die Anspielung auf den ESC und dessen Logo deutlicher. Ein weiteres Detail: Bei genauerem Hinschauen ist auf der Laterne der Künstler Jean Tinguely erkennbar, der nächstes Jahr seinen hundertsten Geburtstag gefeiert hätte.